Antientzündliche Therapie zur KHK-Prophylaxe?

BAIERBRUNN (wst). Überschüssigem Fett fördert subklinische und wahrscheinlich auch klinisch manifeste Entzündungen. Dadurch steigt das Risiko für Atherosklerose und Typ-2-Diabetes. Ob aber eine antientzündliche Therapie präventiv wirkt, ist noch nicht überzeugend belegt.

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Zu diesem Fazit kamen Experten bei einem Wissenschaftlichen Symposium in Baierbrunn bei München. Gegen die Adipositas-assoziierten subklinischen Entzündungen seien Kortikosteroide keine Option, wie Professor Nikolaus Marx von der Universitätsklinik Ulm berichtet hat.

ASS zur Plättchenhemmung mildert Entzündungen nicht

Auch Acetylsalizylsäure (ASS), die bei Patienten mit kardiovaskuklärem Risiko zur Plättchenhemmung eingesetzt wird, wirke in den gebräuchlichen Dosierungen einer Entzündung nicht nennenswert entgegen, sagte Professor Marx auf der von der Stiftung "Rufzeichen Gesundheit!" veranstalteten Tagung. Selbst der inzwischen nachgewiesene antiinflammatorische Effekt von Statinen trage nur einen kleinen Teil zu der kardioprotektiven Wirkung dieser Substanzen bei.

Verringert eine Behandlung gleichzeitig das KHK-Risko?

Offensichtlich sind auch klinisch manifest gewordene chronisch-entzündliche Krankheiten wie rheumatische Erkrankungen oder Morbus Crohn mit einem signifikant erhöhtem kardiovaskulären Risiko verknüpft. Sei daher von einer effektiven antientzündlichen Behandlung auch ein kardiovaskulärer Nutzen zu erwarten?

Chronisch-entzündliche Krankheiten gehen aufs Herz

Solche chronisch-entzündlichen Erkrankungen sind wohl tatsächlich ernst zu nehmende kardiovaskuläre Risikofaktoren, so Marx. Wie aber hier die pathogenetischen Zusammenhänge im Detail sind und inwieweit Interventionen gegen die chronisch entzündliche Grunderkrankung gleichzeitig das kardiovaskuläre Risiko verringern, darüber sei wenig bekannt.

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