Antipsychotika verstärken virale Aktivität im Gehirn

MÜNCHEN (eb). Die Aktivität humaner endogener Retroviren (HERVs) in Gehirnzellen von Pa tienten mit Schizophrenie oder bipolaren Erkrankungen kann durch die Therapie mit Antipsychotika verstärkt werden. Das haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München herausgefunden (PLoS ONE 2012; 7(1): e30054).

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Medikamente wie Valproinsäure beeinflussen demnach wahrscheinlich über epigenetische Veränderungen im Genom die HERV-Expression, wie es in einer Mitteilung des Zentrums heißt.

Eine erhöhte Expression verschiedener HERV-Gruppen wurde bei Schizophrenie bereits mehrfach beschrieben und mit der Erkrankung assoziiert - dass diese Stimulation teilweise durch die Medikation der Patienten verursacht werden kann, zeigt das Team um Professor Christine Leib-Mösch vom Institut für Virologie am Helmholtz Zentrum erstmals.

Einfluss nicht auf alle HERV-Typen

In ihrem Forschungsprojekt analysierten die Wissenschaftler 52 HERV-Subgruppen in verschiedenen Nervenzelllinien und Gewebeproben von Patienten und Gesunden. Der Einfluss der Medikamente erstreckt sich jedoch nicht auf alle HERV-Typen.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass Medikamente grundsätzlich auch daraufhin untersucht werden sollten, ob sie in den Zielzellen zu epigenetischen Veränderungen führen. Nicht nur endogene Retroviren, auch zelluläre Gene könnten aktiviert oder inaktiviert werden und dadurch möglicherweise schwerwiegende Nebenwirkungen auslösen", wird Leib-Mösch in der Mitteilung zitiert.

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