Augenärzte im Norden lassen Zulassungen ruhen

BAD SEGEBERG (di). Die schleswig-holsteinischen Augenärzte wollen im kommenden Monat für zwei Wochen ihre Zulassungen ruhen lassen. Grund sind die Verluste durch die Honorarreform.

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"Durch die Vorgaben der Bundespolitik ergibt sich eine katastrophale Verringerung der bezahlten Behandlungsmenge für GKV-Patienten in Schleswig-Holstein", begründet der Berufsverbandsvorsitzende Dr. Bernhard Bambas die Aktion. Nach seinen Angaben stehen den Augenärzten im Norden nur noch 23 Euro pro Patient im Quartal zur Verfügung.

Das zeitlich befristete Ruhen der Zulassung soll den Patienten die Folgen der Honorarreform deutlich machen, da die bezahlte Behandlungsmenge für Augenärzte nach etwa acht bis zehn Wochen verbraucht sei, so Bambas. Bei Beratungen über die Konsequenzen hatten sich rund 100 der insgesamt 178 Augenärzte aus 135 Praxen einstimmig für das Ruhen der Zulassungen ausgesprochen.

Entsprechenden Anträgen im paritätisch mit Ärzten und Kassenvertretern besetzten Zulassungsausschuss räumen die Kassen kaum Chance ein. Vdek-Sprecher Oliver Grieve hält die Reaktionen der Ärzte für unangemessen. Seiner Meinung nach sei das Honorar nicht schlechter als in anderen Bundesländern.

Mehr Verständnis haben offenbar die Patienten: Die zu Beginn der Woche angelaufenen Praxisschließungen der Orthopäden werden nach Beobachtung des Berufsverbandes mit Zustimmung begleitet.

Lesen Sie dazu auch: Honorarzuwachs entpuppt sich im Norden als Minus Vergütungsreform: Baustelle mit Fallgruben "Auffangschirm" für Verlierer-Praxen

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