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Behandlung mit Magnetfeldern

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Die Idee, daß Magnetismus heilen kann, hatte schon Aristoteles. Para-celsus legte dann im 15. Jahrhundert den Grundstein für die Magnetfeldtherapie, indem er Magnete zur Wundheilung empfahl. Doch was steckt hinter dieser Methode, die sich nun erneut großer Beliebtheit erfreut?

Dr. Christian Thuile, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Energiemedizin, versucht diese Frage in seinem Buch "Magnetfeldtherapie - Theoretische Grundlagen, Indikationen, praktische Anwendung" zu klären. Zunächst erläutert er die physikalischen Grundlagen. Wer im Physikunterricht in der Schule bei Magnetismus, elektromagnetischen Feldern, Induktion und Lorentz-Kraft nicht richtig aufgepaßt hat, bekommt eine Nachhilfestunde.

Darüber hinaus erläutert Thuile die biomagnetischen Felder: So kann der Mensch als Biomagnet oder "magnetischer Feldgenerator" verstanden werden, da Diffusionsprozesse, Blut- und Lymphströme, aber auch Nerven- und Muskelerregungen das biomagnetische Feld aufrecht erhalten.

Weiter erfährt der Leser etwas über die Auswirkung eines elektrischen Felds auf die Zellmembran, die Sau-erstoffbindungskapazität sowie den Unterschied zwischen den Therapien mit statischen und pulsierenden Magnetfeldern. Um den Ansprüchen der Evidence Based Medicine Rechnung zu tragen, gibt Thuile einen kurzen Überblick über wissenschaftliche Studien zur Magnetfeldtherapie.

Es folgt die Auflistung der Haupt- und Nebenindikationen. Zur Zeit wird die Magnetfeldtherapie hauptsächlich bei Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates angewendet. Zum Schluß geht es um die praktische Anwendung, zum Beispiel um Dosierung und Applikationsart sowie um rechtliche Aspekte.

Wer die Magnetfeldtherapie als IGeL-Angebot in seine Praxis integrieren möchte, kann sich mit Thuiles Buch für das Gespräch mit den Patienten rüsten. Ob es allerdings auch Skeptiker vom Nutzen einer Magnetfeldtherapie überzeugen kann, ist fraglich. (sko)

Christian Thuile: Magnetfeldtherapie. Theoretische Grundlagen, Indikationen, praktische Anwendungen. Haug Verlag, Stuttgart 2005, 116 Seiten., 19 Abbildungen, 34,95 Euro, ISBN 3-8304-7114-9

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