Positionspapier

Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU und CSU baut auf Primärarztsystem

Die wirtschaftsliberale Vereinigung der Unionsparteien setzt auf freiberuflich tätige und wirbt für „bewährte Strukturen“ der HzV. Nötig sei zudem ein rechtlicher Rahmen für investorengetragene Anbieter.

Veröffentlicht:
Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU und CSU hat ihre gesundheitspolitischen Positionen nachgeschärft: Oben auf der Agenda steht ein Primärarztsystem.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion von CDU und CSU hat ihre gesundheitspolitischen Positionen nachgeschärft: Oben auf der Agenda steht ein Primärarztsystem.

© Ardan Fuessman/Eibner-Pressefoto/picture alliance

Berlin. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), die innerparteiliche Interessenvertretung der Unternehmer, Selbständigen und Freiberufler in CDU und CSU, setzt auf das Primärarztsystem. In einem Positionspapier der MIT heißt es, die Lotsenfunktion von Hausärztinnen und Hausärzte solle gestärkt werden.

Ein Primärarztsystem könne kollektiv- oder auch selektivvertraglich ausgestaltet werden, dabei will die MIT auf „bewährte Strukturen der Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) mit angekoppelten Facharztverträgen zurückgreifen“, heißt es in einem Beschluss des MIT-Bundesvorstands. In dem Papier spricht sich die Parteivereinigung für „praxisnahe und bürokratiearme Rahmenbedingungen in der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung“ und für eine „Stärkung des dualen Krankenversicherungssystems“ aus – so wie jüngst auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).

„Wichtige Rolle“ der ärztlichen Selbstverwaltung

Wo Bürger keinen wohnortnahen Zugang zu primärärztlicher Grundversorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte haben, sollten „Optionen zur Erweiterung der Trägervielfalt (z. B. regionale und kommunale Gesundheitszentren, Genossenschaften etc.) ermöglicht werden, um diese Lücken subsidiär füllen zu können“, heißt es weiter. Bei spezialisierten ärztlichen Leistungen wünscht die MIT sich Anreize, um lokale Versorgungsstrukturen digital an medizinische Zentren anzubinden und zu vernetzen.

Freiberufliche Ärzte werden als Garant dafür beschrieben, dass Versorgung ausschließlich nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft erfolgt. „Die freie Arztwahl darf nicht durch Konzentrationsprozesse der Anbieterstrukturen eingeschränkt werden.“ Dabei komme der ärztlichen Selbstverwaltung eine „wichtige Rolle“ zu. Der MIT kündigt an, man wolle einen „(berufs-)rechtlichen Rahmen für investorenbetriebene Anbieterstrukturen schaffen, um einen fairen Wettbewerb zwischen den verschiedenen Anbietern sicherzustellen, der Monopolbildung und Einflussnahme von Kapitalinteressen auf Therapieentscheidungen ausschließt“.

Ruf nach einer eigenständigen Medtech-Strategie

Nach Ansicht der Parteivereinigung hat die Bundesregierung die Bedeutung der Medizintechnik-Branche erkannt und „muss daraus jetzt eine eigenständige Medizintechnik-Strategie entwickeln“, so die Forderung. Dafür müssten die Rahmenbedingungen für Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Medizinprodukten verbessert werden. Eine der damit verknüpften Forderungen ist hochaktuell: Die Arbeit der Bundesministerien für Wirtschaft, Forschung, Gesundheit und Finanzen müsse besser koordiniert werden. (fst)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neues Veranstaltungsformat

Speeddating mit möglichen Praxisnachfolgern: Stimmt die Chemie?

Bundesrat

Bayern wirbt für Abschaffung des „begleiteten Trinkens“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Verfahren mit Potenzial

Das bringt die elektronische Ersatzbescheinigung den Praxen

Prävention vor HIV

WHO empfiehlt Lenacapavir zur HIV-PrEP

Lesetipps
IgA-Mangel: Wie gegen Meningokokken impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

IgA-Mangel: Wie gegen Meningokokken impfen?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung