Behandlung mit Olmesartan wirkt antientzündlich

BERLIN (gvg). Die Behandlung von Bluthochdruckpatienten mit dem AT1-Blocker Olmesartan wirkt sich günstig auf die Entzündungsprozesse in der Gefäßwand aus. Dies geht aus den Ergebnissen einer randomisierten, placebokontrollierten Studie aus Hannover hervor.

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Für die EUTOPIA-Studie (European trial on Olmesartan and Pravastatin in inflammation and arteriosclerosis) erhielten insgesamt 199 Hypertoniepatienten mit bekannter Atherosklerose entweder 20 Milligramm Olmesartan oder Placebo zusätzlich zu einer antihypertensiven Behandlung mit Hydrochlorothiazid und Atenolol.

Als Marker für die inflammatorische Aktivität wurde unter anderem das C-reaktive Protein (CRP) bestimmt, wie Studienleiter Professor Danilo Fliser von der Medizinischen Hochschule Hannover erläuterte.

Effekt trat bereits in den ersten sechs Wochen auf

"Wir konnten zeigen, daß die Therapie mit dem AT1-Rezeptorantagonisten im Vergleich zu Placebo bereits in den ersten sechs Wochen zu einer signifikanten Verminderung der Entzündungsparameter führt", so Fliser auf der vom Unternehmen Berlin-Chemie unterstützten Veranstaltung in Berlin.

Beim CRP zum Beispiel lag der mittlere Ausgangswert bei 4,7 und 4,5 Mikrogramm pro Milliliter in der Olmesartan- und Placebogruppe. Nach sechs Wochen war er bei Behandlung mit Olmesartan um 15 Prozent geringer. Bei Placebotherapie blieb er dagegen auf dem Ausgangsniveau.

Derselbe Befund fand sich für einen anderen Entzündungsmarker, den Tumornekrosefaktor-alfa. Seine Menge im Blut reduzierte sich unter Verumtherapie um knapp zehn Prozent und damit etwa viermal so stark wie unter Placebotherapie.

Pleiotrope Effekte wie die jetzt für Olmesartan gezeigte, antientzündliche Aktivität seien eventuell von Bedeutung für den besonders günstigen Einfluß der AT1-Rezeptorantagonisten auf kardiovaskuläre Endpunkte, wie Fliser betonte: "Über einen Zeitraum von Jahren oder Jahrzehnten könnten diese Effekte entscheidend zur Endorganprotektion beitragen", so der Nephrologe.

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