Behandlungspausen schaden Patienten mit HIV-Infektion

NEU-ISENBURG (ple). HIV-Infizierte, die Therapiepausen einlegen, tun sich offenbar nichts Gutes. Denn durch die Unterbrechung schreitet die Immunschwäche einer Studie zufolge schneller fort als unter der kontinuierlichen antiretroviralen Behandlung.

Veröffentlicht:

Der Effekt von Therapiepausen, durch die sich Patienten eine verträglichere Behandlung erhoffen, ist in der 2002 begonnenen internationalen SMART-Studie mit fast 5500 HIV-Infizierten untersucht worden. Das Akronym steht für "Strategies for Management of Anti-Retroviral Therapy".

Nach einer Zwischenanalyse ist jetzt die Aufnahme weiterer Patienten in die Studie gestoppt worden, wie die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA mitteilen. Der Grund: Im Vergleich zu Patienten mit kontinuierlicher Behandlung schritt die Immunschwäche innerhalb des mittleren Beobachtungszeitraums von 15 Monaten bei doppelt sovielen Patienten mit Therapiepausen zu Aids fort.

In der Gruppe mit Therapiepausen wurde die Behandlung unterbrochen, wenn die CD4-T-Zellzahl über 350 pro Mikroliter Blut lag. Die Therapie wurde fortgesetzt, wenn die Immunabwehr schwächer wurde und die CD4-T-Zellzahl unter 250 pro Mikroliter Blut sank.

Aufgrund des erhöhten Risikos einer Progression zu Aids empfehlen die Studienleiter zumindest den Patienten in der Gruppe mit Therapiepausen, die Therapie fortzuführen oder mit ihrem behandelnden Arzt den besten Zeitpunkt für die Wiederaufnahme zu besprechen.

Weitere Infos zur SMART-Studie unter www.smart-trial.org

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Keine leichtfertige Therapiepause!

Mehr zum Thema

Prävention von HIV-Infektionen

Kölner Forscher finden breit wirksamen Antikörper gegen HIV

Höchstdotierter deutscher Nachwuchspreis

Life Sciences Bridge Award 2025: Drei Preisträger aus Onkologie und Virologie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Datenanalyse

NSCLC in Deutschland: Wer wann wie schwer erkrankt

Lesetipps
Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?