Bei Wirbelsäulenverletzung ab ins Querschnittzentrum

GARMISCH (grue). Patienten mit Wirbelsäulenverletzungen nach Skiunfällen sollten möglichst in ein Querschnittzentrum eingeliefert werden. Ob und wann operiert wird, hängt vom neurologischen Defizit ab.

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Zu Läsionen von Thorax und Brustwirbelsäule kommt es häufig durch Unfälle bei hoher Geschwindigkeit, etwa im alpinen Skisport, aber auch beim Motorradfahren. So hat die BG Unfallklinik Murnau in den vergangenen fünfeinhalb Jahren 101 Sportunfälle mit Rückenmark- und Wirbelsäulenverletzung gezählt, von denen 28 beim Skifahren passiert sind.

Meist handelt es sich bei diesen schweren Skiunfällen um Kompressionsverletzungen am thorakolumbalen Übergang, sagte Dr. Matthias Vogel aus Murnau beim Kongress für Wintersportmedizin in Garmisch-Partenkirchen. "Solche Stauchungen lassen sich leider auch durch Wirbelsäulenprotektoren nicht verhindern, obwohl diese zumindest vor Verdrehungen und direkter Traumatisierung schützen."

Patienten mit vermuteten Rückenmarkverletzungen sind in einem Querschnittzentrum am besten aufgehoben. Dort werden mit CT und MRT mögliche Verletzungen des Rückenmarks festgestellt. Das betrifft etwa jeden zehnten Patienten, der dann sofort operiert werden muss. "Ziel ist die Reposition und Dekompression der Wirbelsäule mit nachfolgender Stabilisierung", so Vogel.

Die verschobene Wirbelsäule kann bei einigen Patienten allein durch richtiges Lagern und Ziehen unter Bildwandler-Kontrolle reponiert werden. Andere brauchen einen Fixateur interne. Wesentlich für die Erholung nach Wirbelsäulenverletzungen ist aber auch die frühe Rehabilitation, sagte Vogel. Darauf sind Querschnittzentren mit einem umfangreichen Angebot eingerichtet.

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