Bei chronischem Schmerz Vorteil für Schmerzpflaster

NEU-ISENBURG (mar). Chronische Tumorschmerzen aber auch chronische nicht-tumorbedingte Schmerzen lassen sich mit transdermalem Fentanyl besser lindern als mit oralem retardierten Morphin. Zudem treten unerwünschte Wirkungen wie Obstipation und Müdigkeit mit Fentanyl signifikant seltener auf.

Veröffentlicht:

Dies hat eine gepoolte Analyse von Fentanyl-Vergleichsstudien ergeben (Curr Med Res Opin 20, 2004, 1419). In den acht analysierten Studien sind insgesamt 2525 Patienten mindestens 28 Tage lang entweder mit Fentanyl-Pflastern (Durogesic®, jetzt als Durogesic® SMAT auf dem Markt) oder mit Retard-Morphin behandelt worden. Die Schmerzintensität wurde anhand visueller oder numerischer Schmerzskalen (0  =  keine Schmerzen, 100  = stärkste Schmerzen) bestimmt.

Daten zur Schmerzlinderung konnten von 1220 Patienten ausgewertet werden. Beide Analgetika hatten die Schmerzen im Gesamtzeitraum von 28 Tagen ähnlich gut gelindert: Der durchschnittliche Schmerzscore wurde in der Gesamtgruppe von etwa 61 zu Therapiebeginn um etwa 21 Punkte reduziert.

Auch innerhalb der beiden Subgruppen - Patienten mit Tumorschmerzen oder Patienten mit Nicht-Tumorschmerzen (etwa infolge Arthrose oder Polyarthritis, Kreuzschmerzen) - ergaben sich keine signifikanten Unterschiede in der Schmerzreduktion mit den beiden Opioiden.

Wurden die Patienten nach ihren aktuellen Schmerzen am Tag 28 befragt, so ergab sich für beide Therapien eine deutliche Schmerzlinderung, wobei Fentanyl in der Gesamtgruppe und in der Subgruppe der Patienten mit nicht tumorbedingten Schmerzen signifikant besser abschnitt.

Mit dem transdermalen Opioid wurden deutlich weniger unerwünschte Wirkungen registriert. Typische Nebenwirkungen einer Opioidtherapie wie Obstipation und Müdigkeit traten innerhalb der 28 Tage signifikant weniger häufig auf als mit Morphin.

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus