Bei langen Sonnenbädern im Frühling leidet die Haut

Menschen mit empfindlicher Haut sollten sich jetzt erst langsam an die Sonne gewöhnen.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Leider können sich jetzt im Frühjahr nicht alle Menschen vorbehaltlos auf ein Sonnenbad freuen. Bei sonnenentwöhnter Haut kommt es oft nach dem ersten Kontakt mit den Sonnenstrahlen zu unangenehmen Hautreaktionen, die unter dem Begriff "Sonnenallergie" subsummiert werden.

Die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) ist mit 90 Prozent die häufigste lichtinduzierte Hauterkrankung. Besonders betroffen sind hiervon jüngere Frauen und Kinder. Die exakte Pathogenese der Störung ist bisher unbekannt, verschiedene Untersuchungen deuten aber darauf hin, dass oxidativer Stress und Immunvorgänge in der Haut bei der Entstehung der PLD beteiligt sind.

Morphologisch werden der papulöse, der papulovesikulöse und der Plaque-Typ unterschieden, von welchen der papulöse Typ am häufigsten auftritt. Betroffen sind ausschließlich lichtexponierte Hautareale. Die Hautveränderungen beginnen typischerweise Stunden bis einige Tage nach Sonnenexposition auf nicht sonnengewöhnter Haut und verschwinden spontan und ohne Residuen zu hinterlassen. Nach wiederholter Sonnen-Einwirkung stellt sich meist ein Gewöhnungseffekt ein, der jedoch leider nur für die jeweilige Saison Bestand hat.

Prophylaktisch stehen eine langsame Gewöhnung an die Sonne und die Verwendung von Lichtschutzmitteln mit UVA- und UVB-Wirkung und hohem Lichtschutzfaktor im Vordergrund. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kann auch eine vor der sonnigen Jahreszeit durchgeführte Fototherapie hilfreich sein. Die oft zur Vorbeugung empfohlene Einnahme von Beta-Karotin zeigte in Studien keine überzeugende Wirksamkeit.

Von der Polymorphen Lichtdermatose werden die fototoxischen und fotoallergischen Hautreaktionen abgegrenzt, die durch systemische Aufnahme oder äußerlichen Kontakt mit bestimmten Medikamenten wie Antibiotika, Antiphlogistika oder Johanniskraut in Kombination mit Sonnenbestrahlung auftreten können.

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