Berlin führt Allgemeinmedizin als eigenen Weiterbildungsgang ein

BERLIN (ami). Die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ist in Berlin wieder ein komplett eigener Weiterbildungsgang. Diesen vom Ärztetagsbeschluss abweichenden Weg geht derzeit nur die Hauptstadt.

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Die Senatsgesundheitsverwaltung hat die neue Weiterbildungsordnung nun doch genehmigt. Das teilte die Berliner Kammer mit. Zunächst hatte die Aufsichtsbehörde Bedenken geäußert, den Beschluss der Kammerdelegierten zur Wiedereinführung der Allgemeinmedizin als eigene Säule in der Weiterbildungsordnung zu genehmigen (wir berichteten). Nach Angaben der Berliner Kammer hatte die Bundesärztekammer die Berliner Behörde auf negative Folgen für die Anerkennung auf europäischer Ebene hingewiesen.

Der Berliner Kammerpräsident Dr. Günther Jonitz begrüßte die nun erfolgte Genehmigung der Senatsverwaltung. "Wir schaffen damit klare Perspektiven für angehende Hausärzte", so Jonitz. Er verwahrte sich dagegen, dass Grabenkämpfe zwischen Hausärzten und Internisten in der Weiterbildungsordnung ausgetragen würden. "Verteilungskämpfe lassen sich nicht mit Hilfe der Weiterbildungsordnung lösen", so Jonitz.

Kammergeschäftsführer Dr. Gerhard Andersen wies darauf hin, dass die Berliner Lösung europarechtlich konform sei, da der Facharzt für Allgemeinmedizin bereits in Brüssel notifiziert ist. Der Ärztetag hat jedoch zuletzt beschlossen, dass für die einheitliche Notifizierung in Brüssel der "Facharzt für Innere und Allgemeinmedizin" vorgesehen wird. Diese Pläne hat Berlin mit seinem Beschluss nun vorerst durchkreuzt. Andersen kritisiert auch, dass die europarechtskonforme Umsetzung beim Beschluss des Ärztetags 2002 in Rostock nicht ausreichend berücksichtigt worden sei.

Der letzte Beschluss des Ärztetags zur Musterweiterbildungsordnung und zur gemeinsamen "Grundausbildung" von Fachärzten für Innere und Allgemeinmedizin ist mittlerweile in elf Kammern einheitlich umgesetzt. Außer Berlin weicht bislang auch Baden-Württemberg von der Beschlussfassung ab. In einigen Kammern stehen die Beschlüsse noch aus.

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