Biologika gerne in die Therapie bei Rheuma integriert

WIEN (grue). Eine von Schering-Plough initiierte europaweite Umfrage bei 500 Rheumatologen hat bestätigt, daß Ärzte in der Therapie bei rheumatoider Arthritis (RA) gern neue Wege beschreiten: Sie prüfen etwa den Effekt verschiedene Biologika, um den Therapieerfolg zu steigern.

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Zu den Biologika gehören drei TNF-alpha-Antagonisten und ein Interleukin-1-Hemmer, die alle bei RA angewandt werden. 72 Prozent der befragten Rheumatologen sehen weiterhin Methotrexat als Basistherapeutikum der ersten Wahl bei RA. Jedoch haben auch die neuen Biologika schon einen hohen Stellenwert.

Die Rheumatologen hätten bei Methotrexat etwa den späten Wirkeintritt erwähnt und die Tatsache, daß die Gelenkzerstörung trotz Therapie weiter fortschreite, sagte Professor Iain McInnes aus Glasgow gestern beim Rheumatologen-Kongreß in Wien bei einer vom Unternehmen Essex unterstützten Veranstaltung.

Die befragten Rheumatologen, darunter 110 aus Deutschland, waren vom Wert der Biologika überzeugt. In Kombination mit Methotrexat brächten sie die Patienten häufiger in Remission. Zum Beispiel könne durch Zugabe von Infliximab (Remicade®) die Remissionsrate nach einem Jahr verdoppelt werden, sagte McInnes.

Rheumatologen scheuen sich aber auch nicht, bei unzureichendem Therapieerfolg die Arznei zu wechseln. Dies sei etwa nötig, wenn unter der Therapie die Gelenkerosionen zunehmen und die Entzündungsmarker steigen, sagten sie. 47 Prozent der Befragten raten ihren Patienten etwa dann zu einem Wechsel, wenn der zuerst verordnete TNF-alpha-Blocker nur teilweise oder nicht anhaltend gewirkt hatte.

Sprechen die Patienten auf ein solches Präparat zunächst gar nicht an, wechseln sogar 65 Prozent der Ärzte zum nächsten um zu prüfen, ob nicht damit noch ein Therapieerfolg erzielt werden kann. Auch wegen ihrer guten Verträglichkeit bevorzugen Fachärzte die Biologika. Nachteil seien dagegen die hohen Therapiekosten.

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