Bisphosphonat i.v. ist gute Option bei Magen- oder Compliance-Problemen

BERLIN (gvg). Die intravenöse Applikation des Bisphosphonats Ibandronat ist nicht nur bei empfindlichem Magen eine interessante Option. Auch wenn die nach oraler Applikation der Substanz geforderte aufrechte Körperhaltung den Patientinnen Mühe macht oder wenn die Compliance fraglich ist, kommt die i.v.-Formulierung in Frage.

Veröffentlicht:

Ibandronat, das bereits als Monatstablette zur Osteoporose-Therapie erhältlich ist, ist seit kurzem auch zur intravenösen Injektion für diese Indikation zugelassen. Das Medikament wird nur einmal im Quartal in einer Dosierung von drei Milligramm verabreicht.

"Wir sind alle sehr froh, daß jetzt ein intravenös zu verabreichendes Bisphosphonat zur Therapie bei Osteoporose auf dem Markt ist und daß wir nicht mehr off label behandeln müssen", sagte Professor Johann Ringe vom Klinikum Leverkusen der Universität Köln. Es gebe viele Patientinnen, bei denen die neue Formulierung die Bisphosphonat-Therapie wesentlich erleichtern könne, so Ringe auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline und Hoffmann-La Roche. Die beiden Unternehmen vermarkten Ibandronat gemeinsam als Bonviva®.

Kandidatinnen für die intravenöse Ibandronat-Therapie sind nach Angaben von Ringe vor allem Frauen, die eine orale Bisphosphonat-Therapie wegen Magenproblemen abbrechen. Schwierig könne eine orale Behandlung auch bei Hiatushernien sowie bei einer Refluxösophagitis oder nach einer Magenoperation sein.

Ein weiteres Indikationsgebiet für die intravenöse Behandlung sieht der Osteoporose-Spezialist bei Frauen, die die 30 bis 60 Minuten in aufrechter Körperhaltung, die nach oraler Einnahme gefordert ist, nicht einhalten können. So setzt Ringe das intravenöse Ibandronat bei Patientinnen mit Multipler Sklerose ein. Aber auch bei alten Patientinnen könne diese Behandlung von Vorteil sein.

Besonders geeignet sei die i.v.-Therapie auch für Frauen, die sehr viele Medikamente einnehmen müssen. Ringe denkt dabei besonders an Rheumakranke. "Außerdem ist natürlich an all jene Patientinnen zu denken, bei denen eine schlechte Compliance wahrscheinlich ist", sagte Ringe in Berlin. Vor allem Demenz-Patientinnen könnten durch die quartalsweisen Injektionen mit größtmöglicher Sicherheit vor den Komplikationen einer Osteoporose bewahrt werden.

Ihr Newsletter zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können