Blick auf Füße ein Muß bei Verdacht auf Lymphödeme

WIESBADEN (cin). Ein ausgeprägtes Lymphödem behindert Patienten massiv. Dabei lassen sich heute mit einer Kombination aus manueller Lymphdrainage, Bandagierung mit gepolsterten Kurzzugbinden und abschließender Behandlung mit Kompressionsstrümpfen zumindest stärkste Unförmigkeiten vermeiden. Darauf hat Privatdozentin Christine Espinola-Klein beim Akademie-Kurs Innere Medizin in Wiesbaden hingewiesen.

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Das Krankheitsbild, bei dem es zu einem Ungleichgewicht zwischen Lymphe und lymphatischer Transportkapazität kommt, ist nur reversibel, solange die Schwellung weich und eindrückbar ist (Stadium I), sagte die Ärztin aus Mainz. Dies erklärt die Dringlichkeit einer frühen Intervention.

Unbehandelt kommt es zu Sklerosierungen, Lymphfisteln, Lymphzysten und Hyperkeratosen oder sogar zur Elephantiasis. Das primäre Lymphödem entsteht etwa durch Hypoplasie, Aplasie oder Atresie der Lymphgefäße. An ein sekundäres Lymphödem sollte etwa nach Infektionen, Bestrahlungen oder Tumoren gedacht werden, erinnerte Espinola-Klein.

Beiden gemeinsam sei das Stemmer‘sche Zeichen, das auch die Differentialdiagnose zum Phlebödem, Lipödem oder dem Myxödem ermöglicht. Kennzeichen sind Fußrückenödeme, verdickte Zehen, und an der Dorsalseite der Zehen läßt sich keine Hautfalte abheben.

Diagnostisch wegweisend sind Anamnese und körperliche Untersuchung. Von der apparativen Diagnostik, etwa der Lymphographie, werde Abstand genommen und sie werde nur angewendet, wenn klinische Zeichen nicht eindeutig sind, sagte Espinola-Klein während der Fortbildung.

Der sechstägige, CME/CPD-zertifizierte Kurs der "Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Inneren Medizin" findet bis morgen zum ersten Mal in Wiesbaden statt. Die Akademie wurde gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und dem Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) gegründet.

Beim Kurs geben Spezialisten einen Überblick über Themen von der Angiologie bis zur Reisemedizin. Mit einem Ted-System kann zu jedem Bereich das eigene Wissen überprüft werden. Im nächsten Jahr werden sechs weitere, kostenplichtige Akademie-Kurse stattfinden. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Tage oder die ganze Woche zu buchen.

Weitere Informationen gibt es bei: Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Inneren Medizin: Schöne Aussicht 1, 65193 Wiesbaden, Tel.: 06 11 / 73 22 80, E-Mail: info@akademie.innere-med.de; Internet: www.akademie-innere-med.de

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