COPD-Kranke sollten niemals zu wenig wiegen

MÜNCHEN (wst). Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung sollten wegen der sonst schlechteren Prognose nicht zu wenig wiegen, sondern einen Body Mass Index von wenigstens 25 haben. Darauf hat Professor Heinrich Worth vom Klinikum Fürth aufmerksam gemacht.

Veröffentlicht:

Übergewicht gilt zwar allgemein als nachteilig, für Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist es jedoch vorteilhaft, eher etwas zuviel als zu wenig auf die Waage zu bringen.

Denn nach aktuellen epidemiologischen Studiendaten verschlechtert sich mit sinkendem Gewicht die Prognose der Patienten. Bereits bei einem Body Mass Index (BMI) von unter 21 kg/m2 gehen Pneumologen bei COPD-Patienten von Untergewicht aus, mit negativen Auswirkungen auf die Lebenserwartung.

Bei COPD-Patienten sollte ein BMI von über 25 kg/m2 angestrebt werden. Darauf hat der Pneumologe Worth auf einer Pressekonferenz der Deutschen Atemwegsliga in München aufmerksam gemacht.

Die dazu notwendigen ausreichend üppigen täglichen Mahlzeiten sollten jedoch eher auf fünf als auf die üblichen drei Hauptmahlzeiten verteilt werden. Denn ein zu voller Magen könne die ohnehin erschwerte Atmung der COPD-Patienten zusätzlich behindern, sagte Worth.

Reicht eine normale, ausgewogene Ernährung nicht aus, um bei COPD-Patienten das Zielgewicht zu erreichen oder zu erhalten, sollten hochkalorische Trinklösungen verordnet werden. Dabei sei unbedingt darauf zu achten, daß diese Trinklösungen zusätzlich und nicht alternativ zur normalen Nahrung konsumiert werden, sagte Worth.

Ein weiterer Rat des Experten: Für COPD-Patienten mit zu geringem Gewicht kann es sich lohnen, einen Zahnarzt zu konsultieren. Denn oft sei außer Appetitmangel lediglich ein schlecht sitzendes Gebiß der Grund, daß Patienten zu wenig essen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Klimabilanz im Gesundheitswesen

Umstellung auf Pulverinhalatoren: Wie ist das klinische Outcome?

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kindergesundheit

U-Untersuchungen in der Hausarztpraxis: Mehr Mut zur Kindervorsorge!

Sie fragen – Experten antworten

FSME-Impfung: Auch außerhalb der Risikogebiete auf Kasse?

Neue Leitlinie veröffentlicht

Stenosen der Nierenarterie: Wann muss interveniert werden?

Lesetipps
Eine Katze beißt in eine Hand.

© Northern life / stock.adobe.com

Tierverletzungen

Bis(s) zur Infektion: Das richtige Vorgehen bei Bisswunden

Nebenwirkungen: Lässt sich Fieber nach der FSME-Impfung vermeiden?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Nebenwirkungen: Lässt sich Fieber nach der FSME-Impfung vermeiden?