Coxib hat keinen Nachteil für die Gefäße

WIESBADEN (Rö). Bei einer Langzeittherapie mit dem Cox-2-Hemmer Etoricoxib ist die Rate thromboembolischer kardiovaskulärer Symptome nicht höher als bei einer Therapie mit dem traditionellen NSAR Diclofenac.

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Dies belegen erste Ergebnisse des MEDAL*-Programmes, die Dr. Wolfgang W. Bolten von der Klaus-Miehlke-Klinik in Wiesbaden bei einem Symposium des Unternehmens MSD zum Rheumatologen-Kongreß in Wiesbaden bekanntgegeben hat.

Bei dem prospektiven Programm handelt es sich nach Angaben von Bolten um das größte Vergleichs-Studienprogramm zwischen Coxib und einem klassischem NSAR. Und es ist das erste Programm zur Bestimmung des Langzeitrisikos von Etoricoxib (Arcoxia®), bei dem kardiovaskuläre Sicherheit primärer Endpunkt ist.

Das Hauptergebnis, die Nicht-Unterlegenheit von Etoricoxib im Vergleich zu Diclofenac bei der Rate der kardiovaskulären Ereignisse, wurde aus Daten von über 35 000 Patienten abgeleitet. Die Patienten hatten Arthrose oder Rheumatoide Arthritis, und es waren typische Patienten, wie sie in der täglichen Praxis häufig sind, betonte Bolten.

Etwa ein Drittel von ihnen hatte ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Eingenommen hatten sie täglich 60 mg oder 90 Milligramm des Coxibs oder 150 mg Diclofenac - 10 000 der Patienten für mehr als zwei Jahre. Die Ergebnisse sollen im November in "The Lancet" veröffentlicht werden.

Das gastrointestinale Risiko ist nach vielen Studien bei der Therapie mit klassischen NSAR erhöht, um den Faktor vier bei Patienten ohne gastrointestinale Risikofaktoren und um den Faktor sechs bis zwölf bei Patienten mit solchen Faktoren. Für diese Patienten sei ein Coxib die bessere und volkswirtschaftlich kostengünstigere Wahl, denn damit ist das gastrointestinale Risiko um 50 bis 80 Prozent niedriger, erinnerte Bolten.

*Multinational Etoricoxib and Diclofenac Arthritis Long-term



STICHWORT

MEDAL-Programm

Im MEDAL-Programm werden Daten von 35 000 Patienten mit Arthrose und Rheumatoider Arthritis analysiert. Die Patienten wurden mit 60 mg oder 90 mg Etoricoxib oder mit 150 mg Diclofenac behandelt. Die kardiovaskuläre Sicherheit war primärer Studienendpunkt. Ziel war, die Nichtunterlegenheit des Coxibs zu belegen. (eb)

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