Debatte um neuen Stichtag im Stammzellgesetz

BERLIN (fst). Mit einem neuen Vorschlag will der SPD-Forschungspolitiker René Röspel Bewegung in die Debatte über eine Novellierung des Stammzellgesetzes bringen.

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Röspel wirbt für eine Verschiebung des Stichtages, bis zu dem humane embryonale Stammzellen für Forschungszwecke importiert werden dürfen. Bislang ist dies der 1. Januar 2002. Diesen Stichtag will Röspel "einmalig" auf den 1. Mai 2007 verschieben, sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

Damit wollen Röspel und andere SPD-Politiker dem Drängen von Forschern entgegenkommen. Diese hatten bei einer Anhörung im Mai im Bundestag beklagt, die vor 2002 erzeugten Stammzell-Linien seien mit tierischen Zellen und Viren kontaminiert und für die Grundlagenforschung nicht mehr ausreichend. Bislang 21 Mal ist Forschern seit 2002 der Import genehmigt worden.

Die forschungspolitische Sprecherin der Grünen, Priska Hinz, lehnte den Vorschlag einer Stichtagsverschiebung als "zu kurz gedacht" ab. Sie verwies darauf, dass bisher nur sechs von weltweit 400 bis 500 humanen embryonalen Stammzell-Linien frei von tierischen Verunreinigungen seien. Es sei daher "voreilig", den Stichtag zu verschieben, wenn dies den Forschern nicht helfe.

Für Ulrike Flach, technologiepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, geht der Vorschlag von Röspel nicht weit genug. Eine Verschiebung des Stichtags bedeutet nur "eine Atempause". Das Problem der Benachteiligung deutscher Forscher werde damit nicht gelöst, so Flach.

Allerdings will auch Röspel Wissenschaftlern die Teilnahme an internationalen Projekten zur embryonalen Stammzellforschung erleichtern. Bislang machen sich deutsche Forscher auch bei einer aus Deutschland erfolgten Teilnahme an solchen Kooperationen strafbar. Klargestellt werden soll nun im Gesetz, dass diese Strafandrohung nur für Stammzellen gilt, die sich im Inland befinden.

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