Diabetes

Der Infarkt brachte ihn ans Tageslicht

Patienten mit einem Herzinfarkt könnten bereits an einem Diabetes leiden - ohne es zu wissen. Ärzte sollten deswegen bei Herzkranken auf Diabetes achten - und umgekehrt.

Veröffentlicht:
Im Katheterlabor: Liegt ein Diabetes mellitus vor?

Im Katheterlabor: Liegt ein Diabetes mellitus vor?

© BVMed-Bilderpool

BERLIN (DE). Häufig wird ein Diabetes erstmals bei einem Herzinfarkt festgestellt. Frauen haben dabei eine deutlich ungünstigere Drei-Jahres-Prognose als Männer, so eine Studie.

Ein oraler Glukose-Toleranztest (oGTT) brachte es an den Tag: Bei 20 Prozent von Frauen mit Herzinfarkt und bei 15 Prozent von Männern wurde damit ein Diabetes mellitus diagnostiziert.

Diese Resultate der deutschen SWEETHEART-Studie hat Professor Diethelm Tschöpe vom Herz- und Diabetes-Zentrum in Bad Oeynhausen auf dem europäischen Diabetes-Kongress (EASD vorgestellt.

In die Studie waren seit 2007 insgesamt 2767 konsekutive Patienten mit Herzinfarkt aufgenommen worden. Bei allen Patienten ohne bekannten Diabetes wurde am vierten Tag nach stationärer Aufnahme der oGGT vorgenommen.

Darüber hinaus hatten Frauen, bei denen erst bei Herzinfarkt ein Diabetes diagnostiziert worden war, eine schlechtere Prognose als Männer: Ihr Risiko, binnen drei Jahren zu sterben, lag bei 31 Prozent im Vergleich zu 22 Prozent bei den Männern. Insgesamt waren die Infarkt-Patientinnen älter als ihre männlichen Leidensgenossen.

Öfter als bei Männern war bei Frauen mit Infarkt bereits bei stationärer Aufnahme ein Diabetes mellitus bekannt (30 versus 23 Prozent).

Insgesamt hatten die Frauen mit bekanntem Diabetes aber im Vergleich zu den Männern eine bessere Prognose: Binnen drei Jahren starben 30 Prozent der Frauen dieser Gruppe und 35 Prozent der Männer.

Bei Herzkranken sollte generell der Glukosestoffwechsel und bei Diabetikern das Herz untersucht werden.

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert