Der Rechenschwäche auf der Spur

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PARIS (wsa). Die Legasthenie hat eine kleine, selten beachtete Schwester: die Dyskalkulie (Rechenschwäche). Nach Schätzungen sind etwa sechs Prozent der Kinder betroffen.

Wissenschaftler der französischen Forschungseinrichtung INSERM haben jetzt die Gehirnregion gefunden, die möglicherweise bei Menschen mit Dyskalkulie gestört ist. Es handelt sich, wie sie in der Zeitschrift "Neuron" (40, 2003, 847) beschreiben, um den intraparietalen Sulcus.

Das Team um Dr. Nicolas Molko hat 14 Frauen bei der Lösung mathematischer Aufgaben mit funktionalen Magnetresonanz-Tomographie beobachtet. Die Frauen hatten alle ein Turner-Syndrom, das bereits früher mit Dyskalkulie in Verbindung gebracht wurde.

Die Untersuchung ergab, daß der rechte intraparietale Sulcus bei den Probandinnen auffallend flach und kurz war. Außerdem beobachteten die Forscher bei den Frauen in dieser Gehirnregion unnormale Pulse. Sie hoffen nun, mit der Lokalisierung der Rechenschwäche im Gehirn künftig frühzeitig Diagnosen stellen zu können.

Andere Wissenschaftler warnen vor verfrühten Hoffnungen. Dyskalkulie sei noch schwerer zu diagnostizieren als Legasthenie. Denn bei Rechenschwäche könne auch die Unlust am Fach Mathematik Motivation und Fähigkeiten stark hemmen.

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