Deutsche essen zu viel Süßes und zu viel Fettes

BERLIN (dpa). In Deutschland ißt ein Großteil der Bürger zu viel Süßes und zu viel Fettes. Zugleich sitzen viele Menschen zu lange vor dem Fernseher und treiben keinen Sport.

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Das ist ein Ergebnis des Ernährungsberichts 2004, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gestern in Berlin Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) übergab. Die gute Nachricht: Der Verzehr von Obst und Gemüse ist auf täglich durchschnittlich 150 Gramm gestiegen.

"Damit sind wir aber noch weit entfernt von den 400 Gramm Obst und Gemüse pro Tag, die die WHO empfiehlt", sagte Künast. Die DGE empfiehlt sogar einen Verbrauch von 600 Gramm täglich. "Mit dieser Menge könnte das Krebsrisiko bei Frauen um 20 Prozent und bei Männern sogar um 30 Prozent gesenkt werden", so Künast.

Die Ministerin forderte neue Initiativen gegen Übergewicht und Fettsucht. "Sonst werden die Kosten der Krankenkassen in Zukunft explodieren", so Künast. "Damit das nicht passiert, müssen alle Verantwortung übernehmen, auch das Fernsehen."

Der Bericht belegt jedoch, daß das Fernsehen als Aufklärungsmedium noch zu wenig genutzt wird. "Dabei ist ein Zusammenhang zwischen Ernährungswissen und Veränderungen im Ernährungsverhalten belegt", so die Ministerin.

Fortschritte gibt es im toxikologischen Bereich. Danach sind die einheimischen Obst- und Gemüsesorten weniger mit Rückständen von Pflanzenschutz- und Vorratsschutzmitteln belastet: Bei Gemüse enthalten etwa zwei Drittel der Proben keine bestimmbaren Rückstände, bei einheimischem Obst waren ein Drittel aller Proben ohne bestimmbare Rückstände.

Nur in wenigen Proben von tierischen Lebensmitteln waren Rückstände von Arzneimitteln und organische Chlor-Verbindungen gefunden worden, Rückstände von Stoffen mit hormoneller Wirkung konnten nicht festgestellt werden.

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