Diastolische Herzinsuffizienz: Therapie mit Doppel-Effekt

HAMBURG (grue). Alte Patienten mit hypertensiver Herzkrankheit haben oft eine linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) und eine diastolische Funktionsstörung. Das muß bei der Therapie berücksichtigt werden.

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Jeder sechste ältere Patienten mit kardialen Risiken habe Hinweise für eine diastolische Herzinsuffizienz. Das hat Professor Markus Haas aus Mannheim bei einer MSD-Fortbildungsveranstaltung in Hamburg gesagt. Die Sterberate bei der Erkrankung beträgt etwa fünf Prozent pro Jahr und ist damit niedriger als bei systolischer Herzinsuffizienz. "Die Patienten haben aber häufig zusätzliches Vorhofflimmern, Diabetes mellitus oder Nierenfunktionsstörungen und damit ein hohes Risiko einer kardialen Dekompensation", so Haas.

Zur Therapie bei diastolischer Herzinsuffizienz gibt es relativ wenige Endpunktstudien. Eine davon ist die CHARM-Preserved-Studie, an der herzinsuffiziente Patienten mit weitgehend erhaltener Auswurffraktion teilgenommen haben. Bei ihnen konnte mit einem Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) das Risiko für stationäre Behandlung wegen Herzinsuffizienz im Vergleich zu Placebo gesenkt werden. "Das dürfte mit einer Regression der linksventrikulären Hypertrophie durch den ARB zusammenhängen", sagte Haas.

So ist für den ARB Losartan (Lorzaar®) belegt worden, daß sich eine Linksherzhypertrophie stärker rückbildet als mit dem Betablocker Atenolol. Dadurch habe sich bei hypertensiven Diabetikern die Sterberate signifikant verringert, so der Kardiologe. Mit ARB werde zugleich etwas gegen Vorhoffflimmern unternommen. Zwar haben auch Betablocker einen antiarrhythmischen Effekt, in der LIFE-Studie hatte aber Losartan Vorteile: Mit 50 mg des Angiotensin-Rezeptorblockers zweimal täglich ist bei Patienten mit arterieller Hypertonie das Risiko für Vorhofflimmern stärker gesenkt worden als mit 100 mg Atenolol einmal täglich.

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