Dopamin-Agonist bewährt sich beim Restless-Legs-Syndrom

WIESBADEN (ars). Der Dopamin-Agonist Pramipexol hat sich in einer aktuellen Studie bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) als wirksam und sicher erwiesen. Bei nur geringen unerwünschten Wirkungen wurden die Beschwerden anhaltend gelindert, und Schlafstörungen verringerten sich.

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Mehrere Studien haben belegt, daß dopaminerge Substanzen die Therapie der Wahl bei RLS sind. Bestätigt wird dies auch mit Daten zu Pramipexol (Sifrol®), und zwar in einer sechswöchigen Studie. Darauf hat Dr. Karin Stiasny-Kolster von der Universität Marburg beim Neurologenkongreß in Wiesbaden hingewiesen.

Teilnehmer der Studie waren 345 RLS-Patienten. Sie erhielten 0,125 bis 0,75 mg Pramipexol am Abend oder Placebo. Der Schweregrad der Erkrankung lag bei durchschnittlich 25 Punkten, gemessen auf der Null bis 40 Punkten reichenden Internationalen RLS-Skala (IRLS).

Nach den ersten sechs Wochen hatten sich die Symptome mit Pramipexol auf der IRL-Skala signifikant vermindert, und zwar um 12,3 Punkte. Minus 5,7 Punkte waren es mit Placebo, so Stiasny-Kolster auf einer Veranstaltung des Unternehmens Boehringer Ingelheim.

Nach einer allgemeinen klinischen Beurteilung durch die Studienärzte hatten sich die Symptome bei 30 Prozent mehr Patienten mit Pramipexol als mit Placebo stark oder sehr stark vermindert. Eine starke bis sehr starke Verminderung gaben auch ein Drittel der mit Verum behandelten Patienten selbst an, dagegen nur sieben Prozent der Placebogruppe.

Da Schlafstörungen eines der Hauptmerkmale bei RLS und häufigster Grund für einen Arztbesuch sind, wurden die Studienteilnehmer gebeten, den Schweregrad der Symptome beim Zubettgehen und die Erholsamkeit ihres Schlafs am nächsten Morgen anzugeben. Die Beschwerden zur Einschlafzeit waren dabei mit der Pramipexol-Therapie seltener, und ein erholsamer Schlaf kam häufiger vor als mit Placebo.

Zudem besserte sich durch den Dopamin-Agonisten die Stimmung: Litt zu Beginn der Studie etwa ein Fünftel der Patienten durch die Ruhelosigkeit ihrer Beine an schweren bis sehr schweren Verstimmungen, so war dieser Anteil nach sechs Wochen Therapie mit der Arznei um 80 Prozent, in der Placebogruppe aber nur um 30 Prozent zurückgegangen. Unerwünschte Wirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit kamen nur selten vor und waren nur gering ausgeprägt.

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