Dysfunktion der Beta-Zelle wird unterschätzt

MÜNCHEN (wst). Die meisten Kollegen sehen die Insulinresistenz als Hauptursache eines Typ-2-Diabetes. Der Fehlfunktion der Beta-Zelle schreiben sie eher eine konsekutive, untergeordnete ätiologische Bedeutung zu. Dies hat eine aktuelle Umfrage unter mehreren hundert Allgemeinärzten und Diabetologen ergeben.

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Eine solche Sichtweise ist jedoch nach aktuellen Erkenntnissen nicht ganz korrekt, kommentierten die beiden Diabetologen Professor Burkhard Göke aus München und Professor Andreas Pfützner aus Mainz dieses Ergebnis.

Darüber nachzudenken, ob in der Pathogenese des Typ- 2-Diabetes die Insulinresistenz oder die Beta-Zell-Dysfunktion ätiologisch bedeutsamer ist oder eher vorliegt, gleicht der unbeantwortbaren Frage, was war eher da: Henne oder Ei, so die beiden Experten auf einer Pressekonferenz des Unternehmens Lilly in München. Bereits auf frühem Wege zum Typ-2-Diabetes lägen ineinander verwobene Störungen beider Komponenten vor.

Insulinresistenz wie Beta-Zell-Dysfunktion gehen dem manifesten Typ-2-Diabetes vier bis zehn Jahre voraus. Wenn ein Diabetes erstmals durch überhöhte Blutzuckerwerte auffällt, ist die insulinbereitstellende Kapazität der Beta-Zelle um bereits etwa 50 Prozent vermindert, so Göke und Pfützner.

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