Ehrenpreis für Forschungen zur Schmerztherapie

FRANKFURT/MAIN (eb). Der führende Galeniker und Pharmazeut Professor Dr. rer. nat. Henning Blume ist auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt am Main mit dem Ehrenpreis des Deutschen Schmerzpreises ausgezeichnet worden.

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Der wissenschaftliche Träger des Ehrenpreises ist die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie. Gestiftet wird der Preis von dem Unternehmen CT Arzneimittel.

Blume war und ist in die Entwicklung einer Reihe von modernen galenischen Formen involviert, insbesondere für die Schmerztherapie, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie vor Kurzem mitgeteilt.

Zu den Arbeitsschwerpunkten des Wissenschaftlers gehört unter anderem die Optimierung von Drug Delivery Systemen und die lückenlose Schmerzkontrolle durch moderne Formulierungen.

"Blume hat wesentlich zum Verständnis der Wirkung und Besonderheit von unterschiedlichen galenischen Formulierungen und deren Relevanz für eine individualisierte und vor allem auch sichere pharmakologische Schmerztherapie beigetragen", wird Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie, in einer Mitteilung der Gesellschaft zitiert.

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Kommentare
Dr. Walther J. Kirschner 30.03.201212:21 Uhr

Schmerztherapie - Komplexität vs. Monokausalität

Schmerztherapie ist nicht nur ein permanentes wichtiges, sondern gleichzeitig nach wie vor ein schwieriges Thema, sowohl in der klinischen Medizin als auch in der Forschung. Unübersehbar zeigt sich eine ausgesprochene Komplexität, z.B. durch vielfältige Symptomatik, z.T. sehr unterschiedliche, oft nicht objektivierbare Ätiologie, Pathogenese und nicht zuletzt leider oft frustrane Therapie (somatisch und/oder psychisch).

Somit ist eine auschließlich oder überwiegend ''monomodale''/''duomodale'' pharmakologisch/psychosomatisch orientierte Schmerztherapie nicht ausreichend und regelhaft nicht erfolgreich - wenn man als Erfolgskriterium der Therapie kurzfristige Effekte ausschließt ( Stunden , Tage, gfs. einige Wochen).

Ausgenommen hiervon sind akute Situationen/Notfälle, Tumorpatienten u.ä. Sondersituationen. Für die Mehrzahl z.B. orthopädischer Patienten mit chronischen und/oder rezidivierenden Schmerzen gilt dies nicht. Hier sind ganz andere diagnostische und therapeutische Ansätze gefragt - so sind etwa tatsächliche diagnostische Klärungen (Ätiologie orientiert)nur fachärztlich (Gebiets bezogen) möglich, immer unter Berücksichtigung einer etwaigen Differenzialdiagnostik. Diese muß im gegebenen Fall zu Konsequenzen dergestalt führen, daß gfs. erforderliche Konsiliaruntersuchungen in anderen Gebieten veranlaßt werden.

Selbstredend gilt Analoges für Therapie-Indikationen und veranlaßte und durchzuführende Behandlungsmaßnahmen. Schließlich bleibt jederzeit im Behandlungsverlauf Therapie und erwarteter Therapieerfolg kritisch zu prüfen, Maßnahmen und Strategien sind gfs. zu ändern.

Zur Verbesserung systematischer objektivierbarer Vorgehensweisen sind noch erhebliche Anstrengungen medizinischer Fachgesellschaften zu leisten. Interdisziplinäre Gesellschaften haben den fachspezifischen Stand der medizinischen Fachdisziplinen zu integrieren, um z.B. nicht polypragmatischen Maßnahmen zu unterliegen und fustrane Behandlungsergebnisse zu implizieren.

Bisher gebräuchliche Studien lassen häufig wissenschaftliche Qualität vermissen, sind daher oftmals nicht seriös interpretierbar - der Nutzen für die Praxis/die Patienten ist oft sehr begrenzt.

Die dargestellten Aspekte zeigen auf, daß die überwiegende Konzentration auf pharmakologische Fragestellungen ( auch damit verbundene Prämierungen) den Komplex ''Schmerztherapie'' nur sehr unzureichend beleuchtet. Neue Ansätze sind erforderlich.

Dr. Walther J. Kirschner
FA Orthopädie, Spezielle Schmerztherapie et al.

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