Australische Studie
Einnahme von PrEP mit mehr STI assoziiert

Einnahme von PrEP: Prädiktoren für ein häufigeres Vorkommen von STI bei damit behandelten Patienten waren junges Alter, eine große Anzahl von Sexualpartnern und Gruppensex.
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MELBOURNE. Die Anwendung einer Präexpositionsprophylaxe (PrEP) zum Schutz vor einer Infektion mit HIV geht in einer australischen Studie mit einem Anstieg von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) einher (JAMA 2019; 321(14):1380-1390).
Für die am Dienstag veröffentlichte Studie wurden von 2981 Teilnehmern über ein Jahr lang Daten erhoben. Primärer Studienendpunkt war die Inzidenz von Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis. Der Beobachtungszeitraum umfasste 3185 Personenjahre.
Die Inzidenz für STI stieg signifikant von 69,5/100 Personenjahren zu Studienbeginn auf 98,4 nach einem Jahr an. Prädiktoren für ein häufigeres Vorkommen von STI waren junges Alter, eine große Anzahl von Sexualpartnern und Gruppensex.
Der größte Teil der Neuinfektionen trat bei nur 25 Prozent der Teilnehmer auf. Sie waren für 76 Prozent aller diagnostizierten STI verantwortlich. Außerdem seien durch die Tests auf STI für die Studie viele asymptomatische STI überhaupt erst entdeckt worden, die sonst nicht bemerkt worden wären.
Experten raten ohnehin zu einer stärkeren STI-Prävention bei Risikogruppen und bei PrEP-Anwendern. (mmr)
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