Erfolg bei Hypertonie-Prävention mit ACE-Hemmer

BERLIN (grue). Bei der Hochdruckliga-Tagung in Berlin wurden erste Ergebnisse einer Präventionsstudie bei Patienten mit erhöhten, aber noch normalen Blutdruckwerten vorgestellt: Demnach ist mit dem ACE-Hemmer Ramipril das Risiko für Hypertonie um 34 Prozent niedriger im Vergleich zu einer unbehandelten Kontrollgruppe.

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Die randomisierte und Placebo-kontrollierte Interventionsstudie der Deutschen Hochdruckliga wird mit dem Akronym PHARAO bezeichnet (Prävention der Hypertonie mit dem ACE-Hemmer Ramipril bei Patienten mit hoch-normalem Blutdruck).

An der prospektiven Untersuchung haben 1008 Menschen mit Blutdruckwerten zwischen 130 bis 139 mmHg systolisch und 85 bis 89 mmHg diastolisch teilgenommen, die bisher keine Antihypertensiva erhalten hatten. Sie wurden für drei Jahre entweder mit bis zu 10 mg Ramipril täglich oder mit Placebo behandelt, wie Professor Peter Dominiak aus Lübeck berichtete.

Während dieser Zeit entwickelten in der Ramipril-Gruppe 31 Prozent eine manifeste Hypertonie mit Blutdruckwerten von 140 zu 90 mmHg oder darüber. In der Kontroll-Gruppe bekamen 43 Prozent eine Hypertonie. "Der relative Unterschied betrug 34 Prozent und war hochsignifikant", sagte Dominiak.

"Bereits nach einem Jahr waren in der Gruppe der unbehandelten Studienteilnehmer deutlich mehr Hypertoniker". Statistisch stieg das Risiko für Hypertonie mit jedem mmHg höherem Praxis-Blutdruck um fünf Prozent, auch Übergewicht war ein Risikofaktor.

Als sekundäre Studienendpunkte wurden die Häufigkeit an zerebralen und kardiovaskulären Komplikationen, Todesfällen und neu-aufgetretenem Diabetes mellitus bestimmt. Diese Ereignisse traten insgesamt selten und in beiden Gruppe etwa gleich oft auf.

Die Ergebnisse seien in zweifacher Hinsicht interessant, so Dominiak: Es wurde belegt, daß unbehandelte Patienten mit hoch-normalen Blutdruckwerten ein hohes Hypertonie-Risiko haben (was nahe liegt, aber bisher durch Studien kaum belegt war) und daß sich diese Entwicklung mit einem ACE-Hemmer aufhalten läßt.

Ob sich durch eine frühe antihypertensive Behandlung vaskuläre und metabolische Komplikationen vermeiden lassen, kann wegen der relativ kurzen Studiendauer nicht beurteilt werden.

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