Blutkreislauf

Erfolgreiche Lasertherapie bei Zwillingen im Mutterleib

Sind Blutkreisläufe von Zwillingen im Mutterleib miteinander verbunden, ist die Überlebenschance gering. Dank Laser-Op liegt sie bei 90 Prozent.

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DRESDEN. In der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist erstmals eine Lasertherapie im Mutterleib vorgenommen worden, teilte das Klinikum mit.

Das Team um Privatdozent Dr. Cahit Birdir behandelte eine Mutter in der 18. Schwangerschaftswoche, weil es bei der Patientin zu Problemen mit der Plazenta gekommen war.

Grund für den hochspeziellen Eingriff war eine sogenannte monochoriale Geminigravidität mit fetofetalem Transfusionssyndrom. Dabei ist der Kreislauf der Kinder über einen gemeinsamen Mutterkuchen verbunden, was die Zwillinge in Lebensgefahr brachte.

Das Expertenteam trennte mit einem Laser die beiden Kreisläufe und stellte damit eine gleichmäßige Blutversorgung beider Kinder bis zur Geburt sicher. In der 32. Schwangerschaftswoche kamen die beiden Jungen schließlich gesund zur Welt. Oskar und Felix sind seit wenigen Wochen zu Hause und entwickeln sich prächtig, heißt es in der Mitteilung.

"Es ist immer noch ein Wunder, diesen Feten helfen zu können", wird Birdir in der Mitteilung zitiert. Operationen im Mutterleib sind immer dann eine Option, wenn die ungeborenen Kinder durch Probleme der Plazenta gefährdet sind.

So wird eine Op bei eineiigen Zwillingen notwendig, wenn bei einem fetofetalen Transfusionssyndrom die Blutkreisläufe dieser Kinder über eine gemeinsame Plazenta miteinander verbunden sind und der eine Fetus den anderen mit Blut versorgt.

Der Fetalchirurg trennt die beiden Kreisläufe mittels Laser, damit beide Kinder gleichmäßig mit Blut versorgt werden. Geschieht das nicht, bekommt ein Kind zu viel und das andere zu wenig Blut. Unbehandelt bleibt den Zwillingen nur eine zehnprozentige Überlebenschance.

Dank der Laser-Op im Mutterleib liegt die Überlebenschance bei etwa 90 Prozent. (eb)

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