Interview

Ergebnisse der RELOADED-Studie stärken die Leitlinienempfehlungen

Veröffentlicht:
Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier,Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus KielH. Bonnemeier

Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel H. Bonnemeier

Herr Professor Bonnemeier, welches sind für Sie die wichtigsten Ergebnisse der RELOADED-Studie?

Bonnemeier: RELOADED ist zunächst einmal die erste vergleichende Real-World-Analyse zur Wirksamkeit und Sicherheit der oralen Antikoagulation in Deutschland mit Fokus auf Ergebnisse zur Nierenfunktion. Besonders wichtig ist dabei, dass der in Deutschland fast ausschließlich verwendete Vitamin-K-Antagonist Phenprocoumon als Vergleichssubstanz gewählt wurde.

In der großen Studie konnte das aus den klinischen Phase-III-Studien bekannte Nutzen/Risiko-Profil der NOAK allgemein – und im Speziellen das von Rivaroxaban – bestätigt werden, was erneut die Leitlinienempfehlung für die NOAK stärkt.

Von großer Bedeutung ist meiner Ansicht nach auch der Hinweis auf nephroprotektive Effekte unter der Therapie mit Rivaroxaban: Das Risiko für eine terminale Niereninsuffizienz oder eine Dialysepflichtigkeit reduzierte sich relativ um 66%.

Wie behandeln Sie Patienten mit nvVHF und eingeschränkter Nierenfunktion, die eine orale Antikoagulation benötigen?

Bonnemeier: Eine eingeschränkte Nierenfunktion haben viele ältere Menschen, denn die glomeruläre Filtrationsrate nimmt natürlicherweise mit steigendem Lebensalter ab. Für die Wahl von Rivaroxaban in dieser Situation spricht, dass das NOAK auch in der reduzierten Dosierung von einmal täglich 15 mg nachgewiesenermaßen wirksam und sicher ist [6]. NOAK und VKA sind bei Patienten mit manifester Niereninsuffizienz kontraindiziert.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Zelluläre Müllabfuhr gestört

Lysosomale Speicherkrankheiten: Diese kausalen Therapien gibt es

Nach Abgleich mit Leitlinien

IQWiG sieht Aktualisierungsbedarf bei DMP Rheumatoide Arthritis

Sonderberichte zum Thema
Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag.

© Roche Diagnostics

Hepatitis-Screening: noch zu wenig bekannt

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim
Abb. 1: Studie BECOME: von Betreuungspersonen berichtete Veränderungen in multiplen Domänen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Therapierefraktäre Epilepsien im Kindes- und Erwachsenenalter

Cannabidiol zur Anfallskontrolle und darüber hinaus

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Jazz Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Prof. Dr. Zitzmann ist Oberarzt in der Andrologie am Uniklinikum Münster und Experte für die Behandlung von Testosteronmangel.

© Wilfried Gerharz

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Testosteronmangel erkennen und behandeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter