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„Real-World“ Daten

Erneut bestätigt: Single Pill losen Kombinationen überlegen

Datenanalyse aus der „Real World“ bestätigt die Überlegenheit der Single Pill in der kardiovaskulären Therapie. Die Prognose ist deutlich besser als unter der losen Kombination der Substanzen.

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Erneut bestätigt: Single Pill losen Kombinationen überlegen


Die START 2.0-Studie ist eine weitere Analyse der START-Studie [1, 2]. In beiden Fällen wurde die Therapie mit einer Single Pill mit der einer substanzgleichen losen Kombination verglichen. Basis waren jeweils anonymisierte Krankenkassendaten von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Auswertung dieser „Real World“ Daten erfolgte retrospektiv. In START wurden verschiedene Wirkstoffkombinationen als Single Pill oder als lose Kombination in mehreren Kohorten untersucht. In START 2.0 sind alle losen Wirkstoffkombinationen in einer einzigen Kohorte zusammengefasst und gegen die zusammengefasste Single Pill-Kohorte untersucht worden*. Das Neue: START 2.0 hat damit das Konzept der Single Pill als Therapieprinzip unabhängig von einzelnen Wirkstoffen untersucht.

Die Ergebnisse von START 2.0: In allen acht untersuchten Endpunkten wurde unter der Single-Pill-Therapie eine bessere Prognose als unter substanzgleichen losen Kombinationen beobachtet. Die Zeit bis zum ersten kardiovaskulären Ereignis lag in der Single-Pill-Kohorte im Median bei 873 Tagen, in der Kohorte der losen Kombination bei 647 Tagen. Das entspricht einer Verlängerung der ereignisfreien Zeit um 26%.

Kaplan-Meier-Kurve der Zeit bis zum ersten kardiovaskulären Ereignis.

Kaplan-Meier-Kurve der Zeit bis zum ersten kardiovaskulären Ereignis.


Auch das Überleben der Patienten in der Single-Pill-Kohorte war länger als in der Kohorte der losen Kombination. Die beobachtete Gesamtmortalität war um 38% geringer. Zudem ereigneten sich unter Single-Pills 23% weniger Schlaganfälle, 24% weniger Herzinfarkte und die Gesamt-Hospitalisierungsrate war 28% geringer [1].

Abnahme der Ereignisrate unter Single Pill im Vergleich zur losen Kombination.

Abnahme der Ereignisrate unter Single Pill im Vergleich zur losen Kombination.

Die Studien-Autoren ziehen daher folgendes Fazit: In der klinischen Praxis ist das Single-Pill-Therapiekonzept mit einer geringeren Inzidenz von kardiovaskulären Ereignissen und einer niedrigeren Gesamtmortalität assoziiert. Die Zeit bis zum ersten Ereignis war ebenfalls signifikant länger. Diese Ergebnisse unterstützen deutlich das Single-Pill-Konzept und dessen Implementierung in die tägliche Praxis, um die Prognose der Patienten zu verbessern.

*Ausgewertet wurden die Daten von je rund 25.000 Patienten/Kohorte über 18 Jahren, das Follow-Up erfolgte mindestens ein Jahr oder bis zum Tod. Die Daten wurden beim Kongress der europäischen Kardiologen (ESC) in Barcelona vorgestellt [1]

Literatur:

[1] Weisser B. et al.: Single pill treatment in daily practice is associated with improved clinical outcomes and all-cause mortality in cardiovascular diseases: results from the START project. Poster presented at the ESC Congress 2022, 26. August 2022, Barcelona

[2] Die medizinischen und auch gesundheitsökonomischen Daten der START-Studie sind publiziert und hier zusammengefasst.


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