Es fehlen Augen-Hornhäute für Transplantationen

HALLE (ddp.vwd). Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft deutscher Hornhautbanken, Professor Gernot Duncker von der Universität Halle, appelliert an die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organ- und Gewebespende. Allein der jährliche Bedarf an Hornhäuten sei mit 8000 doppelt so hoch wie die Zahl der jährlichen Tansplantationen.

Veröffentlicht:

Duncker betreibt in Halle seit 1998 die Mitteldeutsche Hornhautbank. Seit deren Gründung wurden 1281 Hornhäute in Halle transplantiert. Etwa die gleiche Zahl sei an andere Einrichtungen verschickt worden, sagte Duncker. Inzwischen wurde die Liste mit Patienten, die auf eine Hornhaut-Transplantation warten, von einst 150 auf 50 verkürzt.

Eintrübungen der Hornhaut im Augapfel würden sich in der Regel nicht mehr zurückbilden. Dann helfe nur noch ein Austausch gegen eine gesunde, klare Hornhaut, sagte Duncker. Für eine derartige Spende gebe es kaum Einschränkungen. Nach Untersuchungen kämen 80 Prozent der Verstorbenen für eine Hornhautspende in Betracht.

Umfragen belegten zwar, daß fast 70 Prozent der Bundesbürger bereit wären, nach ihrem Tod Organe zu spenden. Aber nur zwölf Prozent besäßen einen Organspendeausweis, so Duncker. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 1081 Menschen nach ihrem Tod Organe entnommen. In Deutschland warteten insgesamt etwa 12 000 Menschen auf die Transplantation eines neuen Organs.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Schwere Nebenwirkungen

PRAC betont: Tranexamsäure nur intravenös verabreichen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Therapievergleich

Akuter Gichtanfall: Am Ende machen alle Wirkstoffe ihren Job

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten