Fibrat bremst Retinopathie bei Diabetikern

NEU-ISENBURG (ob). Eine Therapie mit mikronisiertem Fenofibrat mindert bei Typ-2-Diabetikern die Zahl wegen diabetischer Retinopathie notwendiger Netzhaut-Lasertherapien. Das belegt eine neue Analyse von Daten der FIELD×-Studie.

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An der Studie waren knapp 9800 Patienten beteiligt. Es ging primär um die Frage, ob sich mit einer Fenofibrat-Therapie im Vergleich zu Placebo bei Typ-2-Diabetikern das Risiko für makro- und mikrovaskuläre Komplikationen senken lässt.

Bei der aktuellen Analyse wurde speziell der Einfluss auf die diabetische Retinopathie bewertet (Lancet 370, 2007, 1687). Festgestellt wurde, dass der Anteil der Patienten, bei denen im fünfjährigen Studienverlauf erstmals eine Laserkoagulation notwendig geworden war, mit 3,4 versus 4,9 Prozent in der Fenofibrat-Gruppe signifikant niedriger war als in der Placebo-Gruppe (Risikoreduktion: 31 Prozent).

Bei 850 Patienten der FIELD-Studie ist dazu bis zum Studienende regelmäßig per Fundusaufnahme der Retina-Status kontrolliert worden. Beobachtet wurde, dass Fenofibrat in der Subgruppe der Patienten mit vorbestehender Retinopathie die Progression der diabetischen Netzhauterkrankung signifikant verzögert hat. Bei Diabetikern ohne Retinopathie gab es keinen Unterschied. Über die zugrunde liegenden Wirkmechanismen wird noch gerätselt. Einiges spricht dafür, dass der Effekt von Fenofibrat auf die Retinopathie nicht in Zusammenhang mit den Effekten auf die Lipidwerte steht.

×FIELD: Fenofibrate Intervention and Event Lowering in Diabetes

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