Demenz

Forschungsergebnisse einfach erklärt

Für Demenz-Betroffene und Angehörige sind Forschungsergebnisse oft ein Buch mit sieben Siegeln – auf Englisch und mit viel Fachchinesisch gespickt. Ein Projekt will sie für jedermann verständlich erklären.

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Demenz ist eine schwierig zu verstehende Krankheit – auch für Ärzte. Ein Projekt hilft Patienten und ihren Angehörigen dabei.

Demenz ist eine schwierig zu verstehende Krankheit – auch für Ärzte. Ein Projekt hilft Patienten und ihren Angehörigen dabei.

© Osterland / fotolia.com

BERLIN. Was hat Alkoholkonsum mit Demenz zu tun? Steht Diabetes in Verbindung mit Alzheimer? Und gibt es Nahrungsmittel, die vor einer Demenzerkrankung schützen? Diesen und anderen Fragen geht das innovative Projekt "EinBlickDemenz" auf den Grund, das die Alzheimer Gesellschaft München (AGM) gestartet hat.

In Kooperation mit Munich Cluster for Systems Neurology (SyNergy) und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) werden wissenschaftliche Forschungsergebnisse verständlich formuliert und für jedermann zugänglich gemacht.

Von Ernährungsmythen bis zu Tipps gegen Bluthochdruck

"Die Idee für das Portal kam uns, da wir uns schon seit längerem mit dem Thema der frühen Erkrankung an Demenz beschäftigen", wird Tobias Bartschinski aus dem Projektteam in einer Mitteilung des Servicebüro Lokale Allianzen zitiert. "Diese an Demenz Erkrankten sind oft jünger und stehen mitten im Leben, sind teilweise noch berufstätig und wollen und können sich auch noch stärker mit ihrer Krankheit beschäftigen."

So wird im Artikel "Kakao, Kaffee oder Kokosöl? Durch den Dschungel der Ernährungsmythen bei Demenzerkrankungen" erklärt, es gäbe bisher keine Studie die beweisen konnte, dass bestimmte Ernährungsweisen das Auftreten von kognitiven Störungen und deren Fortschreiten zur Demenz verzögern oder verhindern können.

Es lässt sich aber sagen, dass Symptome von Demenz früher auftreten und stärker ausgeprägt sind, wenn zusätzlich Durchblutungsstörungen des Gehirns vorliegen. Eine gesunde Ernährung wirkt einem erhöhten Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen entgegen, verringert also das Risiko von Gefäßerkrankungen.

Weg mit dem komplizierten Fachchinesisch!

Wissenschaftliche Fortschritte sind die Grundlage für Erkenntnisse und die Entwicklung neuer Medikamente im Bereich der Demenzforschung. "Fachartikel zu Forschungsergebnissen sind für Angehörige und Betroffene aber häufig nicht verständlich und zudem auch meist in englischer Sprache verfasst. Im Wissensportal ‚EinBlickDemenz‘ werden die Themen in einfachen Worten neutral erklärt.

Zudem gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Kommentare zu den Beiträgen einzustellen" so Bartschinski. Jeden Monat soll ein Artikel entstehen - die Themen kommen zum Teil auch von den Betroffenen selbst. Die Beiträge werden in Zusammenarbeit mit einem Experten für den jeweiligen Bereich erarbeitet.

Am Kopf des Projektteams steht Professor Dr. Dr. h. c. Christian Haass, Standortleiter des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) München. (eb)

Alle Beiträge gibt es unter www.agm-online.de, weitere Projekte finden Sie unter www.lokale-allianzen.de.

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