Malaysia

Gefährlicher Malaria-Erreger breitet sich aus

In Malaysia macht sich ein gefährlicher Malaria-Erreger breit, der lange nur unter Affen grassierte. In Krankenhäusern der Region häufen sich die Fälle.

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KUALA LUMPUR. Zwei Drittel der Patienten, die in dem südostasiatischen Land wegen Malaria im Krankenhaus behandelt werden, seien mit dem Erreger Plasmodium knowlesi infiziert, berichteten Forscher bei der Tagung der US-Gesellschaft für Tropenmedizin und Hygiene in New Orleans.

Der Parasit sei dort dreimal so häufig Auslöser besonders schlimmer Malaria wie der gefährlichste bekannte und bei Menschen auftretende Malaria-Erreger P. falciparum.

Massive Entwaldung ist wohl eine Ursache

Die Forscher um Balbir Singh, Direktor des Malariaforschungszentrums an der Universität von Malaysia in Sarawak machen die Abholzungen dafür verantwortlich. Hauptwirt seien die Makakenarten Javaneraffe und Schweinsaffe, die früher tief im Dschungel lebten.

Mit der massiven Entwaldung, etwa zur Anlage Palmölplantagen, seien Menschen in ihren Lebensraum vorgedrungen. Mücken, die Malaria-Erreger übertragen, können in Reichweite dort sowohl Makaken als auch Menschen stechen.

Bei Makaken verursacht der Parasit nur milde Symptome. Bei Menschen sei er aber der sich am schnellsten im Blut vermehrende Malaria-Parasit, berichtete Singh. 2000 Menschen brauchten in Malaysia nach einer P. knowlesi-Infektion jedes Jahr ärztliche Hilfe. Malaria verursacht grippeähnliche Symptome mit schweren Fieberschüben und kann die Organe schädigen.

Ausbreitung über Region hinaus unwahrscheinlich

Nach Angaben von Singh wurden die Patienten von Mücken gestochen, die vorher einen infizierten Makaken gestochen hatten. "Wenn die Zahl der Fälle weiter steigt, wird aber auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich", warnt Singh. Mücken könnten dann die Parasiten mit ihren Stichen von einem Menschen zu einem anderen übertragen.

"Es könnte sogar schon passiert sein, was die Ausbreitung von P. knowlesi in Südostasien beschleunigen würde." Eine Ausbreitung über die Region hinaus sei aber unwahrscheinlich, weil es dort keine Mücken gebe, die den Parasiten übertragen können. (dpa)

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