Gravierende Verletzungen im Radsport selten

NEU-ISENBURG (Smi). Mindestens sechs Monate wird der belgische Radprofi Rik Verbrugghe (Team Cofidis) pausieren müssen, nachdem er sich bei einem Sturz während der 14. Etappe der diesjährigen Tour de France einen komplizierten Oberschenkelbruch zugezogen hat. Stürze im Berufsradsport sind häufig, doch meist gehen sie glimpflich ab, wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Dr. Carsten Temme, Orthopäde am Kreiskrankenhaus Rheinfelden und Mannschaftsarzt des T-Mobile-Teams, hat zusammen mit seinem Doktoranden Helge Riepenhof die Verletzungen bei 40 Profi-Radsportlern über einen Zeitraum von fünf Jahren erfaßt und ausgewertet.

Dabei zeigte sich, daß ein Berufsradfahrer bei durchschnittlich 31 100 gefahrenenen Kilometern pro Jahr nur alle 36 900 Kilometer so schwer stürzt, daß schlimmere Verletzungen als Schürfwunden die Folge sind. Über die Studie berichtet die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (Gots).

Den Angaben zufolge ereignen sich im Profi-Radsport 15 Prozent aller Stürze während des Trainings, davon drei Viertel bei Kollisionen mit Autos. Im Wettkampf dagegen sind Massenstürze die Hauptursache für Verletzungen. Zu hohe Geschwindigkeiten und Fahrfehler folgen mit Abstand als weitere Ursachen. Die erste Tour-Woche mit ihren Massensprints ist die verletzungsträchtigste Zeit für Profis. Auch in diesem Jahr gab es bei der 2. Etappe einen Massensturz, ausgelöst vom Deutschen Erik Zabel.

Die häufigste Verletzung im Straßenradsport, so ein weiteres Ergebnis der Studie, ist die Schlüsselbeinfraktur (13 Prozent), gefolgt von Rippenbrüchen (acht Prozent). Auch Kopfverletzungen sind häufig, trotzdem fahren viele Berufsradler im Training ohne Helm. Im Rennen gibt es seit Mai 2003 eine Helmpflicht.

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