Großstudie prüft Nutzen von Clopidogrel nach Herzinfarkt

MÜNCHEN (Rö). Der plättchenhemmende Wirkstoff Clopidogrel verbessert nach dem Ergebnis der CURE-Studie zusätzlich zu ASS die Prognose von Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne ST-Strecken-Hebung. Ob sich ein Nutzen der Kombinationstherapie auch für Patienten mit Herzinfarkt ergibt, wird jetzt in einer Mega-Studie geprüft.

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Beim Europäischen Kardiologie-Kongreß in München hat Dr. Zheng-Ming Chen aus Peking, der an der Universität von Oxford arbeitet, das Projekt vorgestellt. Die Studie mit dem Akronym COMMIT/CCS2 ist eine große, Placebo-kontrollierte Zufallsauswahlstudie zur Therapie mit Clopidogrel plus ASS versus ASS allein und mit intravenösem Metoprolol, hat Chen bei einem Symposium von Sanofi-Synthelabo und Bristol Myers-Squibb berichtet, die Clopidogrel als Plavix® und als Iscover® anbieten.

Aufgenommen werden Patienten mit Herzinfarkt-Symptomen und ST-Streckenhebung. Alle Patienten erhalten täglich 162 mg ASS und 75 mg Clopidogrel oder ein entsprechendes Placebo oder in einem anderen Studienteil Metoprolol oder ein Placebo für längstens vier Wochen. Die beiden Haupt-Studienendpunkte sind vaskuläre Ereignisse, also Tod, Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie Tod während der Klinik-Behandlung.

In die Studie in 1200 Kliniken in China sind schon über 40 000 Patienten aufgenommen worden. Die Gesamtsterberate betrug acht Prozent, zwei Prozent der Patienten hatten einen erneuten Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die Studie soll im Frühjahr 2005 beendet werden. Dann werden 45 000 Patienten teilnehmen. Sie hat genügend statistische Power, um eine Verminderung der Ereignisse um 10 bis 15 Prozent durch Clopidogrel zusätzlich zu ASS zu belegen. In der CURE-Studie war die Ereignisrate um 20 Prozent vermindert.

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