Großstudie zu adjuvanter Therapie bei Brustkrebs

ERLANGEN (Rö). In einem großen Studienprogramm werden erstmals drei Aspekte der individualisierten adjuvanten Therapie beim Mammakarzinom auf der Grundlage von Letrozol untersucht.

Veröffentlicht:

Die offene, prospektive Studie betrifft Therapiemanagement, Pharmakogenetik und Pharmakoökonomie. Wissenschaftler der Uniklinik Erlangen haben das Projekt dort bei einer Veranstaltung vorgestellt, die das Unternehmen Novartis Oncology wie auch die Studie unterstützt hat.

Wie Privatdozent Peter Fasching erläutert hat, basieren Prognose- und Prädiktivfaktoren bisher auf histopathologischen Eigenschaften des Karzinoms. Nun soll im EvAluate*-Studienprogramm auch untersucht werden, ob genetische Variationen bei den Patientinnen einen Einfluss auf die Wirksamkeit und auf unerwünschte Wirkungen der Therapie haben. Ziel ist die Identifizierung neuer prädikativer genotypischer Marker der Patientinnen für das Ansprechen auf die Therapie. Hierfür werden mit isolierter Keimbahn-DNA die Patientinnen auf die Gene untersucht, die mit dem Metabolismus von Aromatasehemmern zusammenhängen und über die Wirksamkeit von diesen entscheiden. Endziel: die Therapie für die Brustkrebs-Patientin, die bei ihr effektiv wirkt und gut vertragen wird.

In die Studie werden 5000 Patientinnen aufgenommen.

Ein zweiter Aspekt - nicht nur bei der onkologischen Therapie - wird immer wichtiger, der pharmakoökonomische. Er wird Zusatzkriterium bei der Bewertung von Therapien. Ein Studienziel ist daher die Ermittlung der pharmaökonomischen Daten für die adjuvante Therapie mit Letrozol, wie Dr. Michael P. Lux erläutert hat. Dazu werden für die adjuvante Therapie mit dem Aromatasehemmer die quality-adjusted life years berechnet, wie international üblich, und die Kosten-Effizienzgrenze nach dem IQWiG berücksichtigt. Dabei gehen alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ein. Bei der Erhebung der Lebensqualität hat ein monatlich von den Patienten auszufüllendes Tagebuch große Bedeutung, berichtet Professor Matthias Beckmann, Studienleiter. In die Studie werden 5000 Patientinnen aufgenommen, die fünf Jahre Letrozol erhalten. 250 Brustkrebszentren nehmen deutschlandweit teil. Die Aufnahme dauert bis 31. Dezember 2009.

*Evaluate bedeutet: Evaluation of predictive Factors for the Effectivity Of Aromatase Inhibitor Therapy

www.frauenklinik.uk-erlangen.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Was zur Prophylaxe wirklich nützt

© bymuratdeniz / Getty Images / iStock

Rezidivierende Harnwegsinfekte

Was zur Prophylaxe wirklich nützt

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Fast jede Frau macht die Erfahrung einer Blasenentzündung. Häufigster Erreger ist E. coli.

© Kateryna_Kon / stock.adobe.com

Prophylaxe von Harnwegsinfekten

Langzeit-Antibiose nicht mehr First Line

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Dermapharm AG
Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Experten-Workshop

Plädoyer für die Immunprophylaxe bei Harnwegsinfekten

Kooperation | In Kooperation mit: Dermapharm AG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Digitale Gesundheitsanwendungen

Regulierungen machen es den DiGA schwer

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Lesetipps
Eine ältere Frau hält sich die Hand an den Kopf.

© pictworks / stock.adobe.com

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist