Kommentar zur Gastroenteritis-Welle

Gut gemacht, Gesundheitsdienst

Denis NößlerVon Denis Nößler Veröffentlicht:

Was mussten sich die Behörden im vergangenen Jahr nicht alles anhören: Viel zu lahm sei der Umgang mit der EHEC-Krise gewesen, die Kommunikation zwischen Kommunen, Ländern und Bund ein heilloses Durcheinander, die Einrichtung der Task-Force viel zu spät erfolgt und ohnehin ein einziges Desaster.

Kakophon und unsachlich kam sie oft daher, die Kritik am Krisenmanagement während der EHEC-Epidemie. Aber in ihr steckte eben doch ein Quäntchen Wahres: Nämlich dass nicht alles optimal läuft im deutschen Infektionsschutz.

Und sie haben daraus gelernt, unsere Amtsärzte, Ämter, Behörden und Institute. Sie haben sich an die eigene Nase gefasst und Lehren gezogen, Abläufe verbessert, die Kommunikation vereinfacht. Dafür hat es nicht einmal die Politik gebraucht, denn das Meldewege-Verkürzungsgesetz ist einer Länderblockade wegen über den Bundesrat bis heute nicht hinausgekommen.

Und dennoch: Die Aufklärung der Gastroenteritis-Welle hätte besser kaum ablaufen können. Nach gerade einmal einer Woche scheint die Quelle gefunden, der Erregertyp eingekreist. Wer es jetzt noch besser machen will, der muss erklären, wo die Fachleute, die lückenlose Überwachung aller Lebensmittel und das nötige Kleingeld herkommen sollen.

Lesen Sie dazu auch: Gastroenteritis: Erdbeeren und die dritte Welle

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