Gute Noten für ein Retard-Präparat gegen ADHS

AACHEN (fvw). Für die Therapie bei Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) gibt es verschiedene Stimulanzien mit kurzer, mittellanger und langer Wirkung. In einer Anwendungsbeobachtung gab es jetzt gute Noten für ein retardiertes Präparat, dass insgesamt acht Stunden wirksam ist.

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Methylphenidat (MPH) gilt als ein Mittel der ersten Wahl bei ADHS. Das retardierte Präparat des Unternehmens Medice (Medikinet® retard) wird zum Beispiel einmal am Tag zum Frühstück eingenommen und wirkt etwa acht Stunden. Das Präparat gibt es in den Wirkstärken 10, 20, 30 und 40 mg.

Professor Manfred Döpfner aus Köln präsentierte auf einem Symposium in Aachen die Ergebnisse einer Anwendungsbeobachtung zur Ein- und Umstellung auf das Präparat. Teilnehmer waren 447 Kinder und Jugendliche mit ADHS im Alter von sechs bis 17 Jahre. Gefragt wurde nach Therapiezufriedenheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit. 90 Prozent der Patienten waren bereits vor der Studie mit Stimulanzien behandelt worden.

Das Ergebnis nach 40 Tagen Therapie mit dem Präparat: Nach Angaben der Ärzte verbesserten sich bei 66 Prozent der Patienten die Symptome im Vergleich zur bisherigen Therapie. 71 Prozent hatten keine oder nur noch geringe Symptome bis zum Abend. Das Präparat war gut verträglich. Neun von zehn Patienten hätten nach Ende der Untersuchung die neue Therapie fortgeführt, so Döpfner bei der Veranstaltung von Medice.

Er wies jedoch auch auf die begrenzte Aussagekraft der Resultate einer offenen Anwendungsbeoachtung hin. Teilnehmer waren Patienten, bei denen eine Umstellung oder Neueinstellung geplant war. Die Vortherapie sei also nicht zufriedenstellend verlaufen, die Erwartungshaltung daher sehr hoch gewesen.

Mehr Infos beim Bundesverband Aufmerksamkeitsstörung/Hyperaktivität e.V. unter www.bv-ah.de und unter www.zentrales-adhs-netz.de

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