Halluzinogen verwirrt Krebszellen

ROSTOCK (mut). Der Cannabis-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) entspannt nicht nur Kiffer, er macht offenbar auch Krebszellen weniger bösartig. Haschischrauchen wird dadurch allerdings nicht gesünder.

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Die Substanz THC war bislang vor allem durch ihre halluzinogenen Wirkungen bekannt. Die Pharmakologen Dr. Robert Ramer und Dr. Burkhard Hinz von der Universität Rostock haben jetzt in Experimenten mit Zellkulturen nachgewiesen, dass THC die Auswanderung von Tumorzellen in umliegendes Gewebe bremst und so die Metastasenbildung erschweren könnte.

THC blockiert Gewebe zersetzende Enzyme, die metastasierende Krebszellen produzieren, wenn sie in umliegendes Gewebe wandern.    Die Forscher aus Rostock hoffen, dass sich aufgrund ihrer Erkenntnisse spezielle Cannabinoide für die Krebstherapie entwickeln lassen, die mit weniger unerwünschten Wirkungen einhergehen als bisherige Arzneien, berichten sie im "Journal of the National Cancer Institute" (100, 2008, 59).

Allerdings: Cannabis-Rauchen bleibt trotzdem ungesund. Aufgrund anderer Inhaltsstoffe ist Cannabisrauch etwa 20-mal so krebserregend wie Zigarettenrauch, hat eine andere Studie vor kurzem ergeben. 

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