KOMMENTAR

Halsschmerzmittel gegen Alzheimer

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Vielleicht wird es doch noch wahr, dass in den nächsten Jahren ein neues Alzheimer-Medikament auf den Markt kommt, und zwar eines, das in die Pathogenese eingreift. Nachrichten vom US-amerikanischen Neurologen-Kongress nähren jedenfalls diese Hoffnung.

Ein Sekretase-Hemmer scheint den Verlauf der Erkrankung etwas zu bremsen. Solche Nachrichten waren selten in den letzten Jahren, und davon wären noch viel mehr nötig. Schließlich sind die Möglichkeiten der Alzheimer-Therapie noch immer sehr unbefriedigend - man kann mit den bisher verfügbaren Mitteln lediglich die Progression etwas verzögern.

Das ist auch mit Tarenflurbil nicht anders - im Gegensatz zu Cholinesterase-Hemmern und Memantine wirkt das NSAR-Derivat sogar nur in frühen Alzheimer-Stadien. Doch das schöne am neuen Therapie-Ansatz ist: Er kann mit der bisherigen antidementiven Therapien kombiniert werden und bringt dabei einen Zusatznutzen.

Das legen zumindest die Phase-II-Daten nahe, die jetzt auf dem Kongress in Chicago vorgestellt wurden. Allerdings: Um einen völlig neuen Wirkstoff handelt es sich bei Tarenflurbil nicht, sondern nur um ein davon räumlich verschiedenes Moleküle des seit langem bewährten Flurbiprofens gegen Halsschmerzen.

Forscher haben jedoch längst Substanzen synthetisiert, die noch spezifischer Sekretasen blockieren als das NSAR-Derivat. Man darf also gespannt sein, ob sich diese Mittel nun auch in Studien bewähren.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Enzyme und Statine - Intensive Suche nach neuen Arzneien gegen Alzheimer trägt Früchte

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Helme werden beliebter

Schädelhirntrauma: Präventionsprogramm zeigt erste Erfolge in Schulen

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf di

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Dapagliflozin bei chronischer Nierenkrankheit (CKD):

Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf die Wirksamkeit

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Dr. Hans-Jürgen Schrörs

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Welche Studien helfen im Umgang mit impfbesorgten Eltern?