Handballer verletzt - Vorwurf falscher Behandlung

War eine Kortisonspritze Schuld, dass es zu drei Operationen an der Ferse des Handballnationalspielers Holger Glandorf kam? Jetzt sollen der Deutsche Handballbund und der behandelnde Arzt Stellungnahmen abgeben.

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HAMBURG/SARAGOSSA (dpa). Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt will Klarheit über die medizinische Behandlung des am Fuß verletzten Holger Glandorf beim Nationalteam haben.

"Wir haben nicht ohne Grund die Angelegenheit in die Hände eines Anwalts gegeben. Uns geht es in erster Linie um die Gesundheit von Holger Glandorf und um eine objektive Bewertung der Sachlage", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke am Sonntag vor der Rückkehr aus Saragossa.

Dort hatte sich das Team am Tag zuvor trotz einer 31:34-Niederlage gegen BM Aragon für das Europacupfinale der Pokalsieger gegen den VfL Gummersbach qualifiziert.

DHB weist Vorwürfe der falschen Behandlung zurück

Die Antwort des Deutschen Handballbundes (DHB), der am 27. April die Vorwürfe der falschen Behandlung energisch zurückgewiesen hatte, beziehe sich nicht auf die "Kernproblematik in der medizinischen Bewertung des Falles Holger Glandorf, der seit dem Lehrgang bei der Nationalmannschaft dreimal operiert werden musste. Unser Anwalt hat den DHB und den behandelnden Arzt um Stellungnahme gebeten, und wir warten diese ab", betonte Schmäschke.

Rückraumspieler Glandorf hatte vor dem Länderspiel der deutschen Mannschaft am 7. April in Flensburg gegen Europameister Dänemark eine Kortisonspritze erhalten. Später kam es zu einer Infektion in der Ferse. Glandorf hatte sich drei Operationen am Fuß unterziehen müssen, bei denen Eiter und abgestorbenes Gewebe entfernt wurden.

Die SG Flensburg-Handewitt hatte daraufhin schwere Vorwürfe gegen die medizinische Behandlung durch den DHB erhoben.

Rechtliche Schritte seitens des DHB werden geprüft

In der ersten offiziellen DHB-Stellungnahme zu dem Fall hatte Präsident Ulrich Strombach alle geltend gemachten Ansprüche als tatsächlich und rechtlich unbegründet zurückwiesen. Zugleich drohte der Jurist die Prüfung rechtlicher Schritte seitens des Verbandes an.

"Wir behalten uns ausdrücklich vor, hier unsererseits eine juristische Klärung vornehmen zu lassen, falls die in die Öffentlichkeit getragene generelle Verunglimpfung der medizinischen Abteilung des DHB und seiner Ärzte nicht anderweitig beseitigt wird", teilte Strombach mit.

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