Handtumoren können auch mal bösartig sein

STARNBERG (ner). Tumoren des Handskeletts sind meist gutartig. Zum Beispiel handelt es sich häufig um Enchondrome. Allerdings sollte man stets auf Überraschungen gefasst sein. Bei einem Patienten lag tatsächlich ein Plasmozytom der Mittelhand vor.

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Ein 56jähriger Zahnarzt konsultierte den Handchirurgen Dr. Michael Strassmair aus Starnberg wegen Schmerzen in der rechten Mittelhand. Wenn er die Hand viel bewegte, nahmen die Schmerzen zu. Vor einigen Wochen hatte er außerdem eine Schwellung an der Basis des dritten Mittelhandknochens bemerkt.

Im Röntgenbild sowie auf der kernspintomografischen Aufnahme war ein gekammerter Tumor zu erkennen (Orthopädie & Rheuma 6, 2006, 82). In der Regel handele es sich bei solchen und ähnlichen Befunden um Enchondrome, Osteoidosteome, Knochenzysten oder intraossäre Ganglien, so Strassmair.

Tumor war blauschwarz mit Knochennekrosen

Bei der Operation stellte sich jedoch heraus, dass es sich um einen blauschwarzen Tumor mit Knochennekrosen und einer deutlichen Begleitreaktion des Periosts handelte. Strassmair entfernte den Tumor und transplantierte Ersatzknochen aus dem Beckenkamm. Die histologische Untersuchung ergab ein IgG-Plasmazytom. Postoperativ erfolgte eine fraktionierte Strahlentherapie.

Bei mehreren Kontrolluntersuchungen, zuletzt vier Jahre postoperativ, waren keine Rezidive oder andere pathologische Befunde festzustellen. Der Patient gilt als geheilt.

Strassmairs Fazit: Maligne Skeletttumoren der Hand sind bei Erwachsenen zwar nicht häufig. Dennoch sollte grundsätzlich nach der chirurgischen Resektion immer eine histologische Diagnostik erfolgen.

Das gilt vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Denn bei ihnen kommen bösartige Knochentumoren häufiger vor als bei Erwachsenen. Daher müssten bei ihnen jedesmal, wenn Knochentumoren auftreten, aussagekräftige Untersuchungen gemacht werden, so Strassmair.

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