Weltdiabetestag

„HbA1c-Tests bei allen ab 50 in der Klinik!“

Die hohe Dunkelziffer von Diabetes-Kranken erfordert ein Routine-Screening, betont die Deutsche Diabetes Gesellschaft.

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Berlin. Wegen der hohen Zahl von Menschen mit unerkanntem Typ-2-Diabetes sollten alle über 50-Jährigen bei einer stationären Aufnahme routinemäßig mit einem HbA1c-Test gescreent werden. Das fordert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) anlässlich des Weltdiabetestags am 14. November. Für einen sicheren Krankenhausaufenthalt sei eine diabetologische Mitbetreuung essenziell.

Insbesondere in chirurgischen Abteilungen bleibe die Nebendiagnose Diabetes oft unerkannt. Betroffene haben aber ein hohes Komplikationsrisiko, betont Professor Baptist Gallwitz, Mediensprecher der DDG, in einer Mitteilung seiner Fachgesellschaft. Ein HbA1c-Test zum Diabetes-Screening sei zudem auch für die ambulante Versorgung von Risikopatienten ratsam, so die DDG. Von der Typ-2-Manifestation bis zur Diagnose dauere es mit im Schnitt sieben Jahren viel zu lange. Jeder vierte KHK-Patient habe zum Beispiel unerkannten Diabetes.

Zudem fehlten immer mehr diabetologische und internistische Betten in Kliniken, kritisiert DDG-Präsidentin Professor Monika Kellerer aus Stuttgart in der Mitteilung. Eine Ursache sei, dass den Häusern die gesamtheitliche Krankenversorgung im ambulanten sowie stationären Sektor kaum Geld einbringe. Für eine verbesserte Versorgung fordert die DDG mehr eigenständige diabetologische Abteilungen in Kliniken, den Ausbau klinischer Lehrstühle mit bettenführenden Abteilungen an allen medizinischen Fakultäten und angemessene Finanzierung der „sprechenden Medizin“. Darüber hinaus sei eine verzahnte und integrierte Therapie bei den meist multimorbiden Patienten sicherzustellen – vom Haus- und Facharzt bis in die Kliniken, so die DDG. (eb/eis)

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