Typ-2-Diabetiker

Hoch das Bein für ein längeres Leben

Für mehr Bewegung ist es nie zu spät. Eine neue Studie zeigt: Wenn Typ-2-Diabetiker, die gerne auf der faulen Haut liegen, sich zu mehr Bewegung aufrappeln, profitieren sie davon ganz besonders.

Veröffentlicht:
Noch rechtzeitig: Regelmäßige körperliche Bewegung ist die Basis jeder Therapie bei Typ-2-Diabetes.

Noch rechtzeitig: Regelmäßige körperliche Bewegung ist die Basis jeder Therapie bei Typ-2-Diabetes.

© Kokhanchikov / fotolia.com

BERLIN (ob). Auch für Menschen mit Typ-2-Diabetes ist es nie zu spät im Leben, sich stärker körperlich zu bewegen: Sie senken damit ihr Risiko, schon frühzeitig kardiovaskulär zu erkranken oder zu sterben.

Regelmäßige Bewegung beugt kardiovaskulären Erkrankungen vor und erhöht die Lebenserwartung. Das gilt auch und gerade für Menschen mit Typ-2-Diabetes.

Selbst Diabetiker, die zeit ihres Lebens eher bewegungsarm lebten, profitieren noch davon, wenn sie ihre körperliche Aktivität steigern.

Das geht aus einer Auswertung von Daten aus dem Nationalen Diabetes-Register (NDR) in Schweden hervor, die Dr. Björn Zethelius aus Uppsala beim Kongress der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Berlin vorgestellt hat.

Seine Arbeitsgruppe hat die darin erfassten rund 15.000 Männer und Frauen auf Basis von deren Angaben zur eigenen Bewegungsfreude in zwei Gruppen eingeteilt.

Eine Gruppe raffte sich in der Freizeit nie oder höchstens einmal wöchentlich zu körperlicher Betätigung auf, während die andere Gruppe sich mindestens dreimal wöchentlich bis täglich bewegte.

Aktiverer Lebensstil führt zu einem längeren Leben

Die Untersucher stellten fest, dass die aktiveren Diabetiker im Vergleich zu ihren bewegungsfaulen Zeitgenossen im Zeitraum von knapp fünf Jahren ein um 16 Prozent niedrigeres Risiko für tödliche und nicht tödliche kardiovaskuläre Erkrankungen und ein um 29 Prozent niedrigeres Mortalitätsrisiko hatten - was kaum überraschend ist.

Es zeigte sich aber auch, dass bislang körperlich eher inaktive Diabetiker prognostisch ganz besonders profitierten, wenn es ihnen gelang, zu einem deutlich aktiveren Lebensstil zu finden.

In dieser Gruppe, die sich spät, aber offensichtlich nicht zu spät auf ein gesünderes Verhalten besonnen hatte, war das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankung sogar um 59 Prozent und das Mortalitätsrisiko um 65 Prozent niedriger, jeweils im Vergleich zur Gruppe mit persistierender Inaktivität.

Die Ergebnisse stützen somit die Leitlinien, die Änderungen des Lebensstils als Basis jeder Therapie bei Typ-2-Diabetes empfehlen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung