Hohe Unfallkosten durch Patienten mit Schlaf-Apnoe

GLASGOW (dpa). Patienten mit Schlaf-Apnoe sind besonders gefährdet, Verkehrsunfälle zu verursachen. Durch eine geeignete Behandlung ließen sich viele dieser Unfälle vermeiden, haben jetzt US-Forscher auf dem Europäischen Atemwegskongreß in Glasgow in Schottland berichtet.

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In den USA sind Patienten mit Schlaf-Apnoe bei jährlich etwa 810 000 Verkehrsunfällen mit 1400 Todesopfern beteiligt, so die Forscher. Nach ihren Schätzungen ließen sich etwa 560 000 dieser Unfälle und etwa 980 Todesopfer vermeiden, wenn die Schlaf-Apnoe-Patienten behandelt würden.

Der Schaden, den Unfälle aufgrund von Schlaf-Apnoe verursachen, wird der US-Studie zufolge für die USA auf jährlich etwa 13 Milliarden Euro beziffert. Die Hälfte der Kosten könne vermieden werden, wenn die Betroffenen nachts beatmet würden, etwa mit Geräten zur CPAP (continuous positiv airway pressure)-Therapie, die den Patienten über die Nase Luft mit einem geringen Überdruck zuführen. Die Kosten für die Behandlung seien in der Berechnung schon berücksichtigt, berichteten Dr. Alex Sassani und Dr. Terence Davidson von der Universität von Kalifornien in San Diego.

Frühere Studien hatten bereits ergeben, daß Autofahrer mit Schlaf-Apnoe ein siebenfach erhöhtes Unfall-Risiko haben und daß etwa 15 bis 20 Prozent der Verkehrsunfälle auf das Konto von Schlaf-Apnoe-Patienten gehen. In Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) etwa 800 000 Menschen aufgrund einer Schlaf-Apnoe behandlungsbedürftig - meist Männer im Alter von 30 bis 70 Jahren.

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