Homöopathisches Komplexmittel vertreibt den Schwindel

BERLIN (gvg). Durch ein homöopathisches Komplexmittel mit vier Wirkstoffen können vaskulär bedingte Schwindelattacken auf ein Drittel reduziert werden. Patienten und Ärzte bewerten die Therapie überwiegend als gut oder sehr gut.

Veröffentlicht:

Das Komplexmittel Vertigoheel® von Heel enthält die vier homöopathischen Wirkstoffe Cocculus, Conium maculatum, Ambra grisea und Petroleum. Schon frühere Studien hatten ergeben, daß die homöopathische Behandlung bei Patienten mit durchblutungsbedingtem Schwindel ähnlich wirksam ist wie eine Therapie mit den klassischen Wirkstoffen Dimenhydrinat und Betahistin.

In einer neuen Studie wurde das Homöopathikum jetzt mit Ginkgo-biloba-Tabletten verglichen. "Auch hier wurde erneut nachgewiesen, daß das Komplexmittel der Vergleichssubstanz nicht unterlegen ist", sagte Dr. Detlef Köhnke von der Heel-Forschungsabteilung.

    Zahl der Schwindel-
attacken um zwei Drittel reduziert, Dauer halbiert.
   

An der randomisiert-kontrollierten, doppelt verblindeten Studie, die ausschließlich in Allgemeinarztpraxen stattfand, nahmen 170 Patienten teil. Sie erlebten mindestens drei Schwindelattacken am Tag. Entweder erhielten sie dreimal zwei Tabletten des Komplexmittels am Tag oder dreimal täglich ein Ginkgo-Präparat. Die Wirksamkeit wurde nach zwei, vier, sechs und acht Wochen evaluiert.

Die homöopathische Therapie war in allen Punkten mindestens ebenso wirksam wie die Vergleichstherapie, so Köhnke bei einer vom Unternehmen unterstützten Veranstaltung in Berlin. So sank die Zahl der Schwindelattacken, per Patiententagebuch bestimmt, von durchschnittlich sechs pro Tag zu Studienbeginn auf etwa zwei nach sechs und acht Wochen Therapie. Dauer und Intensität der Attacken gingen je um mehr als die Hälfte zurück. "Bei diesen drei Parametern gab es einen Trend zugunsten des Homöopathikums. Für den Parameter ‚Dauer der Attacken‘ war der Unterschied statistisch signifikant", so Köhnke.

Auch in objektiven Tests ließ sich die Verbesserung demonstrieren: Beim Gehversuch zur Quantifizierung der Gangunsicherheit stieg der Anteil der korrekt gesetzten Schritte von etwa 87 auf etwa 95 Prozent. Und beim Unterberger-Tretversuch lag die mittlere Abweichung nach 25 bis 30 Grad zu Beginn nur noch bei etwa 15 Grad nach acht Wochen. Die Verträglichkeit der Behandlung wurde sowohl von den Ärzten als auch von den Patienten zu jeweils über 90 Prozent als gut oder sehr gut bewertet.

Mehr zum Thema

Überraschender Parteitagsbeschluss

Grünen-Parteitag wendet sich gegen Globuli auf Krankenkassen-Kosten

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Gastbeitrag

Typ-1-Diabetes hat den großen Teil seines Schreckens verloren

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen