Bewertung

IQWiG sieht Zusatznutzen von Tiotropium bei COPD

NEU-ISENBURG (eb). Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat den Nutzen von Tiotropium (Spiriva®) in der inhalativen Dauertherapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) bestätigt, teilt das Unternehmen Boehringer Ingelheim mit.

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Das IQWiG sieht einen Zusatznutzen in der Therapie von COPD-Patienten.

Das IQWiG sieht einen Zusatznutzen in der Therapie von COPD-Patienten.

© Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen

Im Abschlussbericht zur Nutzenbewertung sieht es das IQWiG als belegt an, dass Tiotropium gegenüber der Gruppe der langwirksamen Betaagonisten (Salmeterol, Formoterol und Indacaterol) einen Zusatznutzen sowohl hinsichtlich der Häufigkeit von Exazerbationen als auch der Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten wegen Exazerbationen aufweist.

Gegenüber dem kurzwirksamen Anticholinergikum Ipratopiumbromid (Atrovent®) attestiert das IQWiG einen Zusatznutzen von Tiotropium hinsichtlich der Häufigkeit von Exazerbationen und COPD-Symptomen.

Im Vergleich zu Indacaterol sieht das IQWiG aber auch einen Anhaltspunkt für einen geringeren Nutzen von Tiotropium, und zwar bei COPD-Symptomen und Lebensqualität. Die Studienergebnisse seien jedoch hinsichtlich dieser patientenrelevanten Endpunkte sehr heterogen, heißt es in der IQWiG-Mitteilung.

Studienlage als gut bewertet

Das Institut sieht auch in Bezug auf weitere patientenrelevante Kriterien wie körperliche Belastbarkeit, Sterblichkeit und Erkrankungsrate an Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Nebenwirkungen in den Studien für Tiotropium keine Unterschiede im Vergleich zu den untersuchten Therapiealternativen.

Das IQWiG bewertet die Studienlage zu Tiotropium als gut. Es hat nach eigenen Angaben 27 relevante Studien zu dem Mittel ausgewertet. Spiriva® ist seit über zehn Jahren in Deutschland verfügbar.

Insgesamt wurden nach Angaben des Herstellers 175 klinische Studien mit Tiotropium in der Indikation COPD durchgeführt. Die Gesamtbehandlungsdauer damit betrage weltweit über 25 Millionen Patientenjahre.

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