Im Urlaub geht’s bei Darm-Ca auch ohne Chemo

DÜSSELDORF (grue). Aufgrund moderner Therapien hat sich die Lebenserwartung bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs verlängert. Außerdem: Die Betroffenen müssen nicht mehr fortlaufend mit Krebsmedikamenten behandelt werden, sondern dürfen Therapiepausen einlegen.

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Bei der 2. Offenen Krebs-Konferenz in Düsseldorf fragten Patienten mit Darmkrebs gezielt nach, ob solche Stop-and-go-Therapien vertretbar sind. Denn einerseits fürchten sie ein Fortschreiten der Erkrankung beim Absetzen der Chemotherapie, andererseits wünschen sie sich gelegentliche Therapiepausen, etwa während einer Urlaubsreise.

"Ferien bedeuten eben auch Ferien von den Medikamenten", sagte Dr. Tanja Trarbach vom Westdeutschen Tumorzentrum in Essen bei einer Veranstaltung von Roche Pharma. "Aus tumorbiologischen Gründen sind Therapiepausen vertretbar". Die Onkologin berichtete von den Ergebnissen der Studie OPTIMOX bei Patienten mit metastasiertem Kolonkarzinom.

Bei diesen Patienten wurde nach einer intensivierten Standardtherapie mit 5-FU/Folinsäure und Oxaliplatin eine Therapieunterbrechung bis zum erneuten Fortschreiten der Erkrankung eingelegt. Die Patienten blieben mit dieser Strategie im Mittel ein Jahr progressionsfrei und damit ebenso lange wie Patienten, die zwischenzeitlich mit 5-FU / Folinsäure weiterbehandelt worden waren. Auch an der medianen Lebenszeit änderte sich nichts.

"Es sind jetzt weitere Optimierungsstudien nötig, die auch die neuen Substanzen mit einbeziehen", sagte Trarbach. Dies betreffe die beiden Antikörper Cetuximab und Bevacizumab, die die Therapie bei fortgeschrittenem Darmkrebs wesentlich verbessert haben. So könne Bevacizumab (Avastin®) bereits in der Erstlinientherapie genutzt werden, und zwar in Kombination mit 5-FU/Folinsäure mit oder ohne Irinotecan. "Auch hier stellt sich die Frage, ob Abweichungen vom üblichen Infusionsschema vertretbar sind", sagte Trarbach.

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