"Phänomen" Schwangerschaft

Immunerkrankungen besser verstehen

Ein Förderprojekt sucht am Phänomen der Schwangerschaft nach Therapien gegen Immunerkrankungen.

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HAMBURG. Am Modell der Schwangerschaft wollen Mediziner und Naturwissenschaftler nach Wegen zur Prävention und Therapie von immunologischen Erkrankungen suchen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird diese Klinische Forschergruppe KFO 296 ("Feto maternale immune cross talk: Consequences for Maternal and Offspring´s Health") in den kommenden drei Jahren mit zunächst rund 3,4 Millionen Euro unterstützen.

Es gehe darum, zu verstehen, wie die immunologische Anpassung an die Schwangerschaft medizinische Vorteile, aber auch Nachteile für Mutter und Kind nach sich zieht, wird in einer Mitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf erläutert.

Um das Kind, das ja zur Hälfte väterliche Gene hat, nicht als Fremdkörper abzustoßen, verändert sich während der Schwangerschaft das Immunsystem der Mutter.

Mit dieser Veränderung ist für die Frauen ein höheres Infektionsrisiko verbunden. Schwangere haben schwerere Krankheitsverläufe und sterben auch häufiger an Grippe als nicht schwangere Frauen.

Schwangere Frauen mit Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis oder Multipler Sklerose (MS) profitieren dagegen. Kein Medikament könne so wirksam wie eine Schwangerschaft die Schübe bei MS verhindern, heißt es in der Mitteilung.

Ziel des Projekts sei, einen Schwangerschafts-ähnlichen Zustand zu simulieren und damit das Fortschreiten der Krankheit verhindern.

Wie die werdende Mutter mit dem reifenden Immunsystem des Föten kommuniziert, ist ein weiterer Schwerpunkt der KFO 296. Denn Medikamenteneinnahme, Infektionen oder erhöhter Stress der werdenden Mutter prägen das Immunsystem der ungeborenen Kinder.

 Dadurch haben sie ein höheres Risiko für Immunerkrankungen im späteren Leben. (eb)

Mehr  Infos  zur  Experimentellen  FetoMaternalen Medizin: www.uke.de/fmm

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