Darmkrebs

Immunochemisches Screening senkt Sterblichkeit

Ein Screening mithilfe immunochemischer Tests auf okkultes Blut im Stuhl senkt laut einer italienischen Studie die Darmkrebsmortalität signifikant. Der Effekt ist größer und setzt früher ein, als dies von Guajaktests bekannt ist.

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PADUA. Ein Wissenschaftlerteam um Manuel Zorzi vom Tumorregister Veneto (Padua) hat den Einfluss des fäkalen immunochemischen Tests (FIT) auf die Sterblichkeitsziffern für das kolorektale Karzinom in der Region Veneto untersucht (Gut 2015; 64: 784-790).

Dort war in den Jahren 2002 bis 2009 ein FIT-Screening eingeführt worden, in manchen Gebieten schon früh (2002 bis 2004), in anderen erst spät (2008 bis 2009). Personen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren wurden zum FIT-Test eingeladen. Der Schwellenwert lag bei 20 µg Hb/g Faezes.

Fiel der Test negativ aus, sollte er zwei Jahre danach wiederholt werden. Positiv Getestete schickte man zur Koloskopie.

Verglichen mit den Sterblichkeitsraten in den Jahren 1995 bis 2000 sank die Mortalität in den Gebieten mit frühem FIT-Screening im Zeitraum von 2006 bis 2011 um 24 Prozent - um 22 Prozent bei den Männern und um 32 Prozent bei den Frauen.

Dort, wo das Screening erst später angeboten wurde, fiel die Reduktion geringer aus: Insgesamt lag die Darmkrebsmortalität um 5 Prozent niedriger; bei den Männern sank die Quote um 11 Prozent, bei den Frauen blieb sie annähernd gleich.

Auswirkung auf Operationszahlen

Der Vergleich des relativen Risikos, an Darmkrebs zu sterben, zwischen den früh und spät testenden Landstrichen fiel zugunsten der Frühtester aus: Die Risikoreduktion betrug 22 Prozent, wobei die Frauen von einer signifikanten Reduktion um 37 Prozent profitierten, während der Unterschied von 13 Prozent bei den Männern statistisch nicht relevant war.

Wie Zorzi und sein Team anhand ihrer Daten herausfanden, setzte der Effekt des FIT-Screenings bereits im dritten Jahr nach dem Start ein.

Das ist erheblich früher als von den weniger sensitiven Guajak-basierten Tests her bekannt, wo erst nach etwa zehn Jahren mit einem Effekt zu rechnen ist. Dieser fällt zudem geringer aus: Die Mortalitätsreduktion in gescreenten Populationen betrug in Studien zwischen 10 und 16 Prozent.

Auswirkungen hatte das FIT-Screening auch auf die Darmkrebsinzidenz und die Op-Zahlen. Die Inzidenz stieg mit Einführung des Screenings erst an und bewegte sich dann zum Ausgangswert zurück.

Die Operationsraten gingen zunächst ebenfalls nach oben, fielen dann aber auf niedrigere Werte. Zehn Jahre nach Einführung des Screenings waren sie um rund 30 Prozent gesunken. (rb)

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